Offene Stellen Hausärzteversorgung in Sachsen auf dem Land weiter angespannt
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09. Januar 2025, 06:00 Uhr
In der Stadt mag man es bisher nicht so unmittelbar spüren - aber auf dem Land in gibt es in Sachsen vielerorts zu wenig Ärzte. Es gibt zwar Anreize für junge Mediziner, doch es kann dauern, bis diese Wirkung zeigen.
Die Hausärzteversorgung im Freistaat bleibt nach Einschätzung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Sachsen weiter schwierig. Wie die zuständige Ressortleiterin Carmen Baumgart MDR SACHSEN sagte, gibt es allein in der Region Chemnitz 40 freie Hausarztstellen, aber auch in Zwickau, Görlitz oder Bautzen fehlten Ärzte. Zum 1. Oktober 2024 gab es demnach in ganz Sachsen insgesamt 376 offene Hausarztstellen. Die Gründe dafür seien vielfältig.
Studierende schwierig vom ländlichen Raum zu überzeugen
Die Großstadt sei mit ihrer Infrastruktur und den kulturellen Angeboten interessanter. "Und das Medizinstudium findet logischerweise in den Universitäten in den großen Städten statt. Das heißt, unsere jungen Ärzte studieren sechs oder sieben Jahre in der Großstadt und versuchen in der Regel dort ihre Facharztausbildung zu machen und sind dann da sozialisiert." Dann sei es relativ schwer, sie von den Vorzügen des ländlichen Raums zu überzeugen, so Baumgart.
Im vergangenen Jahr sind zum Beispiel in der Oberlausitz mehr Praxen geschlossen worden als Neue eröffnet haben. Elf Ärztinnen und Ärzte seien weg und nur sieben Neue dazugekommen.
Landarztprogramm braucht Zeit, bis es Wirkung zeigt
Um die Versorgungslage zu verbessern, haben die Kassenärztliche Vereinigung und der Freistaat Sachsen 2013 ein Programm ins Leben gerufen. Stipendiaten erhalten während der Regelstudienzeit eine monatliche Förderung von 1.000 Euro und verpflichten sich nach dem Studium im ländlichen Raum zu praktizieren.
Allerdings dauert es lange, bis ein Arzt oder eine Ärztin eine eigene Praxis eröffnen kann: Sechs Jahre Studium plus fünf Jahre Facharztausbildung. Es dauert also mindestens elf Jahre, bis das Programm Wirkung zeigt.
KV-Kampagne "Praxen für Sachsen"
Deshalb hat die Kassenärztliche Vereinigung regionale Sympathieträger ins Boot geholt, sagt Carmen Baumgart weiter. "Wir haben die Lausitzer Füchse einbezogen, mit denen haben wir einen Kooperationsvertrag und nutzen die Reichweite des Marketings der Füchse auch für die Arzt-Akquise."
Der Ansatz sei dabei, junge Menschen aus der Region ins Medizinstudium zu bekommen, weil dort die Chance, dass sie zurück in die Heimat kommen, viel größer sei.
MDR (jcz, kbe)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 08. Januar 2025 | 08:00 Uhr