Mehr SB-Terminals Sparkassen-Sterben geht weiter: 17 Filialen in Sachsen geschlossen
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13. Januar 2023, 15:26 Uhr
2022 sind in Sachsen 17 Sparkassen-Filialen geschlossen worden. Die meisten wurden in Leipzig aufgegeben. Kunden haben ihre Bankgeschäfte mehr und mehr ins Internet verlagert, begründen die Sparkassen die Schließungen.
- Die Filiallandschaft der sächsischen Sparkassen verödet weiter.
- Die meisten Standorte wurden in Leipzig dichtgemacht.
- Für die Bargeldversorgung sind auch mobile Filialen unterwegs.
In Sachsen gibt es seit dem vergangenen Jahr 17 Sparkassen-Filialen weniger. Das hat eine Abfrage von MDR SACHSEN in allen Regionen des Landes ergeben. Demnach wurden bis zum Jahresende die meisten Sparkassenstandorte in der Stadt Leipzig aufgegeben. Acht kleinere Filialen wurden im Stadtgebiet geschlossen, sagte die Sprecherin des Geldinstitutes, Meike Eisold. Außerdem sind im Geschäftsgebiet der Sparkasse Leipzig die Filialen in Doberschütz (Nordsachsen) und im Kohren-Salis im Landkreis Leipzig zugemacht worden.
Man sei aber weiter mit insgesamt 65 Finanz- und Beratungs-Centern persönlich präsent, betonte Eisold. Hinzu kämen noch 44 Selbstbedienungsstandorte und 54 Haltepunkte der fahrbaren Filiale.
Weniger Kunden vor Ort
Die Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien hat im vergangenen Jahr insgesamt vier Filialen geschlossen: in Ebersbach, Görlitz-Weinhübel, Zittau und Hirschfelde. Man habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, meinte die Sprecherin Bettina Richter-Kästner. "Es spielen die Filialgröße, die zurückgegangenen Kundenzahlen und das veränderte Nutzungsverhalten eine Rolle."
Die Entscheidung zur Schließung haben wir uns nicht leicht gemacht.
Die Bargeldversorgung sei weiterhin mit den SB-Bereichen, der fahrbaren Filiale und umliegenden Filialen gesichert. Die Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien betreibt aktuell 27 Standorte, sieben Selbstbedienungsterminals und eine fahrbare Filiale.
Im Erzgebirge: Aus vier mach eins
Im Geschäftsbereich der Erzgebirgssparkasse wurden vier Filialen dicht gemacht: zwei in Schwarzenberg, eine in Grünhain und eine in Raschau. Für den persönlichen Service vor Ort wurde aber auch ein neuer Standort in Schwarzenberg eröffnet. Dort haben nun die von den Schließungen betroffenen 19 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren gemeinsamen Arbeitsplatz, wie die Pressestelle des Geldinistituts mitteilte.
In diesem Jahr sind in ganz Sachsen bisher keine weiteren Schließungen geplant, heißt es von den Sparkassen. Jedoch nutzten immer mehr die Kunden das Internet für ihre Bankgeschäfte. Dieser Trend habe sich durch die Corona-Pandemie noch einmal verstärkt.
Seit Ende der 2010er-Jahre haben die Sparkassen in Sachsen ihr Filialnetz ausgedünnt. Beispielsweise schloss die Sparkasse Mittelsachsen 2019 jede dritte Filiale, ausgedünnt wurde 2020 auch in Zwickau und in Ostsachsen.
MDR (aka/ama)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 13. Januar 2023 | 07:00 Uhr