Munitionsbelastetes Gebiet Waldbrand in der Gohrischheide wurde von Feuerwehr gelöscht

30. Juni 2023, 18:45 Uhr

Vor einem Jahr gab es einen verheerenden Brand in der Gohrischheide, der einen Millionenschaden anrichtete. Jetzt sind in dem Gebiet wieder Feuer ausgebrochen. Seit Montag waren immer wieder Brände aufgeflammt. Bis zum Donnerstag konnte das Feuer gelöscht werden. Etwa 80 Einsatzkräfte suchten danach weiter nach Glutnestern. Am Freitag die Entwarnung: Die betroffene Waldfläche wurde dem Landes-Forstberieb Sachsenforst übergeben.

Der Waldbrand in der Gohrischheide an der sächsisch-brandenburgischen Landesgrenze ist gelöscht. Das teilten Polizei und Feuerwehr am Donnerstag mit. Am Freitag wurde auch die weitere Überwachung durch etwa 80 Feuerwehrleute beendet. Dabei kam neben einem Polizeihubschrauber der Landespolizei und Drohnen der Feuerwehr ein Spürhund zum Einsatz, sagte ein Sprecher der Polizei. Einzelne Glutnester wurden außerdem mt einer gepanzerten Forstmaschine auf dem munitionsbelasteten Areal beseitigt.

Der Zeithainer Bürgermeister Mirko Pollmer hatte sich am Mittwoch wegen des Brandes in der Gohrischheide noch sehr besorgt geäußert. Weil es in einem munitionsbelasteten Gebiet brennt, wurden unter anderem Spezialgeräte, sogenannte Kreisregner, eingesetzt. "Diese Kreisregner, die wir vor zwei Jahren erprobt haben, werden an kampfmittelberäumten Wegen aufgestellt und versprühen das Wasser in die Vegetation hinein", so Pollmer. Das Feuer dürfe nicht über die bewässerten Wege durchbrechen.

Schwierige Löscharbeiten

Auch ein Hubschrauber bekämpfte am Mittwoch den Waldbrand an der sächsisch-brandenburgischen Landesgrenze bei Gröditz. Das Feuer war am Dienstag ausgebrochen und konnte zunächst gelöscht werden. Später fachte der Wind Glutnester neu an, wie ein Polizeisprecher am Einsatzort berichtete. Problematisch waren bei den Löscharbeiten auch mit Öl durchtränkte Bahnschwellen. Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurden Anwohner mit Lautsprecherdurchsagen von der Polizei gewarnt.

Problematisch waren bei den Löscharbeiten vor allem Bahnschwellen, die mit Öl durchtränkt sind. Aus Sicherheitsgründen wurde versucht, die Glutnester von der Luft aus zu lokalisieren und zu löschen. Insgesamt waren am Mittwoch rund 200 Einsatzkräfte am Brandort. Auch ein Hubschrauber der Bundespolizei war im Einsatz. Dieser kann nach Angaben eines Sprechers insgesamt bis zu 1.800 Liter Wasser abwerfen.

Polizei ermittelt wegen Brandstiftung

Laut Polizei sind in der Gohrischheide drei Brandausbruchstellen entdeckt worden. Deshalb bestehe der Verdacht der Brandstiftung, so ein Polizeisprecher. Etwa 140 Hektar Wald wurden vernichtet.

Der Waldbrand in der Gohrischheide war nach Informationen der Feuerwehr am Dienstag gegen 13 Uhr entdeckt worden. Es brannte in mehreren Richtungen nahe des Ortes Neudorf bei Zeithain. Einsatzkräfte aus Sachsen und Brandenburg kämpfen den Angaben zufolge gemeinsam gegen das Feuer. Heftige Winde erschwerten die Situation, trotzdem konnte das Feuer am Dienstag zunächst gelöscht werden.

Feuer bereits am Montag

Bereits am Montag hatte es in der Heide gebrannt: Zwei Feuer brachen nach Angaben der Polizei kurz hintereinander in unmittelbarer Nähe aus. Es brannte einmal auf 100 Quadratmetern und einmal auf 650 Quadratmetern. Die Brände konnten noch am Montag gelöscht werden. Die Höhe des Schadens stand zunächst nicht fest. Nach Einschätzung der Polizei sind auch hier die Feuer gelegt worden. Sie ermittelt wegen Brandstiftung.

Großes Feuer vor einem Jahr

Ein großes Feuer in der Gohrischheide an der sächsisch-brandenburgischen Landesgrenze hatte im Juni 2022 einen Millionenschaden angerichtet. Es hatte sich zum größten Waldbrand in Sachsen seit 30 Jahren entwickelt und bis nach Brandenburg ausgedehnt. Auch damals wurde Brandstiftung vermutet. Die Brände am Montag sollen nahe dem Brandort des damaligen Feuers ausgebrochen sein, wie der Polizeisprecher sagte.

MDR (lam/ama/wim)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | SACHSENSPIEGEL | 28. Juni 2023 | 19:00 Uhr

Mehr aus Sachsen

Kultur

Die ehemalige Kantine von Robotron.
Durch die geplanten Kürzungen im Kulturhaushalt der Stadt Dresden könnte auch die Zukunft der Robotron-Kantine in Gefahr sein, sagte Christiane Mennicke-Schwarz bei MDR KULTUR. Bildrechte: imago/Sven Ellger