Grundsteinlegung Adorf bekommt mit dem Perlmutter-Erlebniszentrum eine neue Perle
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31. Juli 2023, 17:55 Uhr
An die Zeit, als das vogtländische Adorf im 19. Jahrhundert das deutsche Zentrum der Perlmutter-Verarbeitung war, erinnert heute nur noch ein kleines Museum. Weil das aus allen Nähten platzt, soll nun ein "Perlmutter-Erlebniszentrum" für mehr Ausstellungsfläche sorgen. Gleichzeitig soll auch das Stadtbild um eine Perle reicher werden. Der Grundstein dafür ist gelegt.
- Der Grundstein für ein "Perlmutter-Erlebniszentrum" ist am Montag in Adorf gelegt worden.
- Die Innenstadt von Adorf soll mit dem Erlebniszentrum attraktiver werden.
- Bis zur Eröffnung Mitte 2025 wartet noch viel Arbeit auf die Gemeinde.
Am Montag ist der Grundstein für das "Erlebniszentrum Perlmutter" im vogtländischen Adorf gelegt worden. Der Neubau, der 4,5 Millionen Euro kosten soll, verbindet nach der Fertigstellung zwei historische Gebäude der Stadt.
Das Erlebniszentrum soll künftig nicht nur der Sammlung des Heimat- und Perlmuttermuseums mehr Raum geben, sondern auch Natur-, Umwelt- und Muschelschutz thematisieren.
"Eine ziemliche Hausnummer" für die Stadt
Nach Angaben des Ministeriums für Regionalentwicklung wurde der Bau mit 2,8 Millionen Euro aus Landes- und Bundesmitteln gefördert. Bürgermeister Rico Schmidt sagte, dass dieses Projekt eine "ziemliche Hausnummer" für eine Stadt wie Adorf sei: "Es kann aber für die zukünftige Stadtentwicklung ein großer Meilenstein werden."
Eine Million Euro zusätzliche Fördermittel möchte Schmidt noch haben. Auch für die Ausstellungsgestaltung fehle noch Geld, sagt der Bürgermeister. "Wir sind jetzt schon in ordentlichen Dimensionen. Wir haben zwar noch einiges in petto. Auch Spendenaufrufe laufen." Damit wolle er die Eigenanteile der Stadt am Bau noch etwas minimieren.
Innenstadt von Adorf soll aufgewertet werden
Staatssekretärin Barbara Meyer vom sächsischen Ministerium für Regionalentwicklung lobte bei der Grundsteinlegung die Architekturlösung. "Die Kombination aus einem modernen Neubau mit den historischen Gebäuden wird gewiss ein Hingucker in Adorf."
Damit werde die Innenstadt erheblich aufgewertet. "Dass dabei auch ein seit Jahrzehnten leerstehendes, denkmalgeschütztes Fachwerkhaus eine neue Nutzung bekommt und so dauerhaft erhalten werden kann, freut mich ganz besonders", sagte sie bei der Grundsteinlegung.
Die Zeit läuft: Eröffnung in zwei Jahren geplant
Bürgermeister Schmidt gestand, er habe schon einige schlaflose Nächte wegen des Bauprojektes gehabt. Auch in nächster Zeit werde noch hart gearbeitet werden müssen. Nicht nur am Bau, sondern auch an einer Ausstellungskonzeption für das Erlebniszentrum werde gefeilt.
Für die Bauarbeiten gebe es einen straffen Plan, sagte Schmidt. "Bis zum Jahresende soll es zumindest dicht sein. Dann kommt bis Ende nächsten Jahres der Innenausbau." Als Ziel für die Eröffnung habe sich die Gemeinde Mitte 2025 zum Ziel gesetzt.
Als Ziel für die Eröffnung haben wir uns Mitte 2025 gesetzt.
Perlmutter-Verarbeitung in Adorf Das bereits bestehende Perlmutter- und Heimatmuseum im vogtländischen Adorf erinnert an die jahrhundertealte Tradition der Perlmutterverarbeitung, die mit dem ehemals reichen Vorkommen der Flussperlmuschel im Einzugsgebiet der Weißen Elster in Verbindung steht. Perlmutter wurde seit dem 14. Jahrhundert hier verarbeitet. In der Blütezeit, Mitte der 1870er-Jahre, soll es in Adorf mehr als 600 Betriebe zur Perlmutterverarbeitung gegeben haben. Damit war Adorf das Zentrum der Perlmutterverarbeitung in Deutschland. Sächsisches Ministerium für Regionalentwicklung
MDR (tfr/bsc)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Der Tag | 31. Juli 2023 | 16:40 Uhr