Arbeitskampf der Bergarbeiter Bergstreittag in Schneeberg: Viel Tradition und neue Gang von Randfichten-Rups

Schneeberg hat am Montag den traditionellen Bergstreittag gefeiert. Für alle Anhänger erzgebirgischer Volksmusik im Randfichten-Sound hat es ein erstes Highlight schon am Nachmittag gegeben. Der frühere Randfichten-Frontmann Thomas "Rups" Unger hat mit seiner neuen Combo "Die Rups Gang" auf dem Schneeberger Markt für Stimmung gesorgt.

"Die Rups Gang" rund um den Ex-Randfichten-Sänger Thomas Unger und seinen Sohn Toni Kraus (im Bild) hat Volksmusik-Fans auf dem Schneeberger Markt feiern lassen. Bildrechte: MDR/Benjamin Jakob

Vor dem Auftritt war die Nervosität bei der Band spürbar. "Man ist schon ein bisschen aufgeregt. Es ist auch eine neue Formation", sagt Thomas Unger. "Hoffen wir mal, dass alles klappt und die Technik mitspielt", sagt Sohn und Sänger Toni Kraus.

Als "Die Rups Gang" auftritt, ist das Publikum sofort im Volksmusik-Fieber und singt stimmgewaltig mit. Auch der alte Holzmichl lebt noch, kommt aber in Schneeberg am Montag nicht zur Aufführung. Der eingängige Partysong und Gassenhauer verhalf 2004 der Erzgebirgsband zum bundesweiten Durchbruch.

Der Ex-Frontmann der "Randfichten" (links) ist auf dem Bergstreittag in Schneeberg mit seiner neuen Musikercombo "Die Rups Gang" aufgetreten. Sein Sohn Toni Kraus (rechts) musiziert auch in der neuen Band. Bildrechte: MDR/Benjamin Jakob

In den vergangenen Jahren hatte sich Thomas Unger kirchlicher Musik gewidmet. Sein Sohn Toni begeisterte als Steppke als "Klaane Flugficht" das Publikum, trat zuletzt als Popsänger auf und lebt in Leipzig.

Der Bergstreittag begeht in Schneeberg seine 528. Auflage. Mit dem Festtag wird an die Lohnkämpfe der Bergleute im Silberbergbau Ende des 15. Jahrhunderts erinnert. Besucher konnten sich bei Führungen über die historischen Hintergründe informieren und hinter die Kulissen der Grube Wolfgangmaßen und des Besucherbergwerks 'Weißer Hirsch' schauen.

"Ich bin Bergmann, wer ist mehr?" Zum Bergstreittag in Schneeberg wird alljährlich das Selbstbewusstsein der Bergleute und die Tradition des Bergbaus zelebriert. (Archivbild) Bildrechte: IMAGO / Georg Ulrich Dostmann

Höhepunkt wie zu jedem Bergstreittag war eine große Bergparade. Mehr als 500 Teilnehmer haben am Abend in der Kirche St. Wolfgang den traditionellen Berggottesdienst gefeiert. "Diese Tradition symbolisiert auch das stolze Standesbewusstsein der Menschen hier bei uns im Erzgebirge", sagte Schneebergs Bürgermeister Ingo Seifert (Freie Wähler).

Im Rahmen des Bergstreittags ist auch eine Skulptur für den Kulturhauptstadt-Kunstwandelpfad "Purple Path" eingeweiht worden. Es handelt sich um einen überdimensionalen Stapel Münzen.