Neue Ansiedlung Bundeswehr will weitere Soldaten in Sachsen stationieren
Hauptinhalt
17. Oktober 2023, 14:03 Uhr
Sachsen soll eine neue Ansiedlung der Bundeswehr erhalten. Diskutiert werden derzeit Standorte in den Landkreisen Bautzen und Görlitz. Verteidigungsminister Pistorius will sich noch dieses Jahr entscheiden. Die sächsische Landesregierung hat ihre Unterstützung angekündigt.
In der Oberlausitz könnten in absehbarer Zeit mehr Bundeswehrsoldaten stationiert werden. Wie Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) während einer auswärtigen Kabinettssitzung am Dienstag in Berlin mitteilte, werden bis zum Ende des Jahres mögliche Orte in den Landkreisen Bautzen und Görlitz begutachtet.
Als möglicher Standort ist Weißwasser im Gespräch. Etwa zehn Kilometer südlich von Weißwasser befindet sich bereits der drittgrößte Truppenübungsplatz der Bundeswehr.
Pistorius: Sachsen hat große Bedeutung für Bundeswehr
"Sachsen ist für unsere Bundeswehr von großer Bedeutung. Das Engagement des Bundeslandes für die Truppe ist vorbildlich", sagte Pistorius. Noch in diesem Jahr will der Verteidigungsminister eine Entscheidung treffen. "Die Frage ist nicht, ob wir in Sachsen, sondern wo wir in Sachsen stationieren", zitierte die Staatskanzlei Pistorius.
Die Frage ist nicht, ob wir in Sachsen, sondern wo wir in Sachsen stationieren.
Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sagte zur möglichen Truppenstationierung, dass die Landesregierung einer Ansiedlung positiv gegenüberstehe. Die Bundeswehr hätte die vollumfängliche Unterstützung Sachsens.
Kretschmer: Bundeswehr hat unsere Unterstützung
"Damit unterstützen wir die steigenden Bedarfe der Bundeswehr und gestalten den Strukturwandel in der Lausitz mit positiven Auswirkungen der Stationierung auf das Auftragsvolumen für regionale Unternehmen, die demografische Entwicklung, die Infrastruktur und vieles mehr", sagte Kretschmer.
Bereits im vergangenen Jahr gab es Gerüchte über ein neues Bataillon der Bundeswehr in Sachsen. Die Reservistenzeitschrift "Loyal" berichtete damals, dass die Stationierung eines Artilleriebataillon mit bis zu 1.000 Soldaten in der Oberlausitz diskutiert werde.
Am Dienstag trifft sich das sächsische Kabinett in Berlin mit Vertretern der Bundesregierung. Neben Pistorius nehmen am Treffen der Ostbeauftragte Carsten Schneider (SPD), Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt (SPD) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) teil.
MDR (mad)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen | 17. Oktober 2023 | 12:30 Uhr