Mobilität Batteriezüge sollen Leipzig und Döbeln verbinden

18. September 2021, 13:14 Uhr

Auch in Sachsen gibt es noch einige Bahnstrecken, die nicht elektrifiziert sind. Bisher sind dort vor allem Dieselloks unterwegs. In Zukunft könnten diese Aufgabe batteriebetriebene Züge übernehmen. Auf seinem Weg von Delitzsch nach Döbeln fuhr ein solcher Zug am Sonnabend erstmals durch den Leipziger City-Tunnel.

Auf der Bahnstrecke zwischen Leipzig und Döbeln war am Sonnabend ein batteriebetriebener Zug im Einsatz. Zu Demonstrationszwecken rollte er im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche von Delitzsch durch den Leipziger City-Tunnel in Richtung Döbeln. In wenigen Jahren sollen Batteriezüge die alten Dieselloks ersetzen, die bisher auf dieser Strecke verkehren. Der Einsatz sei ab Dezember 2025 geplant, erklärte der Geschäftsführer des Zweckverbands für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL), Bernd Irrgang.

Wir können dadurch zeigen, dass der Zug sowohl vollelektrisch unter Fahrdraht im Oberleitungsmodus als auch im Batteriemodus auf nicht elektrifizierten Strecken fahren kann, ohne dass die Reisenden Einbußen im Fahrtkomfort haben müssen.

Bernd Irrgang Geschäftsführer des Zweckverbands für den Nahverkehrsraum Leipzig

Der Batteriezug sei ein Zwei-System-Fahrzeug. Er fahre zum einen wie ein normaler elektrischer Zug mit Bügel am Fahrdraht. Zum anderen könne der Bügel abgesenkt und der Zug im Batteriemodus gefahren werden, wenn kein Fahrdraht vorhanden sei, so Irrgang.

Batterie statt Wasserstoff

Die Strecke von Leipzig über Grimma nach Döbeln ist weitgehend nicht elektrifiziert. Für den Abschied von den Dieseltriebwagen hatte der ZVNL nach Alternativen gesucht und wurde dabei von Bund und Freistaat unterstützt. Auch Wasserstoffzüge wurden untersucht. "Im Ergebnis war festzustellen, dass konkret für diese Strecke batterieelektrische Züge optimal sind", erklärte Irrgang.

Kosten noch unbekannt

Derzeit verkehren auf der Strecke zwölf Dieselzüge, die ersetzt werden müssen. Was genau die neuen Batteriezüge kosten werden, konnte Irrgang nicht sagen. Die Preise würden in einem Wettbewerb ermittelt. Der am Sonnabend vorgestellte Zug stammt vom Schweizer Hersteller Stadler Rail.

Quelle: MDR/sth/kg/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 18. September 2021 | 10:00 Uhr

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