Alternative Heizungen gesucht Große Nachfrage nach Öfen und Kaminen in Sachsen-Anhalt

20. November 2022, 14:25 Uhr

Ein prasselndes Feuer sorgt nicht nur für wohlige Stimmung, sondern auch für Wärme. Im Energiekrisen-Winter ist das offenbar für viele in Sachsen-Anhalt ein Argument, sich einen Ofen oder Kamin anzuschaffen.

Wegen der stark gestiegenen Energiepreise hat die Nachfrage nach Kaminöfen in Sachsen-Anhalt deutlich zugelegt. Immer mehr Menschen planten einen Kaminofen oder andere Einzelraumfeuerungsanlagen für ihr Zuhause, sagte Torsten Kiel, Obermeister der Schornsteinfegerinnung Sachsen-Anhalt. "Die Ungewissheit der Versorgungssicherheit mit Gas aber auch mit Strom veranlasst viele, sich eine Feuerstätte, die ohne Hilfsenergie funktioniert, anzuschaffen." Auch das Sparpotenzial einer Einzelraumfeuerstätte sei ein häufiger Anschaffungsgrund.

Besonders beliebt seien Kaminöfen aller Art, die sich relativ unkompliziert installieren ließen. Speicheröfen wie Kachelgrundöfen sind nach Angaben Kiels teurer und komplizierter zu installieren.

Hohe Nachfrage sorgt für lange Wartezeiten

Sie strahlten jedoch bei geringem Brennstoffbedarf verhältnismäßig länger Wärme ab. Allerdings müsse jeder für sich selbst rechnen, denn auch die Holzpreise sind deutlich gestiegen.

Durch die verstärkte Nachfrage, Lieferengpässe und gestiegene Produktionskosten schießen zudem die Preise für die Öfen in die Höhe, so der Obermeister. Wer sich für diesen Winter noch einen Kaminofen einbauen lassen will, für den dürfte es außerdem knapp werden. Wartezeiten bis zu einem Jahr seien keine Seltenheit, berichtete Kiel.

Ministerium: Heizen mit Holz nicht klimaneutral

Im Zuge der wachsenden Nachfrage nach Öfen war zuletzt immer wieder diskutiert worden, wie klimaschädlich das Verbrennen von Holz ist. Entsprechend hatten sich zuletzt immer mehr Wissenschaftler, Nichtregierungsorganisation und auch die Politik geäußert. Auch das Bundesumweltministerium schreibt auf seiner Website, Heizen mit Holz sei "entgegen der weit verbreiteten Meinung nicht klimaneutral". Wer Holz verbrenne, produziere auch CO2.

Umweltschützer hatten in diesem Zuge kritisiert, dass die Bundesregierung Holzheizungen als Alternative zu Öl und Gas weiter fördert.

Anmerkung der Redaktion: Wir haben diesen Text am 20. November 2022 um die beiden letzten Absätze ergänzt.

dpa, MDR (Hannes Leonard)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | 19. November 2022 | 16:00 Uhr

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