Feuer im Sommer 2018 Prozess zum Waldbrand in Serno: Gutachter soll Schaden ermitteln

21. Oktober 2022, 16:41 Uhr

Der schlimmste Waldbrand seit fast 20 Jahren – so bezeichneten im Sommer 2018 Experten des Landeszentrums Wald ein Feuer bei Serno im Landkreis Wittenberg. Jetzt hat das Landgericht Dessau veranlasst, dass ein Gutachter die genaue Höhe des Schadens ermitteln soll.

Im Prozess um den verheerenden Waldbrand von Serno im Landkreis Wittenberg soll ein Gutachter die Höhe des entstandenen Schadens klären. Das hat am Freitag der Vorsitzende Richter am Landgericht Dessau

Der Landesforstbetrieb Sachsen-Anhalt fordert Schadenersatz von dem Agrarbetrieb, der den Brand im Jahr 2018 verursacht haben soll. Nach Anhörung von mehreren Zeugen zeigte sich das Gericht überzeugt, dass das Feuer an dem heißen Sommertag bei Arbeiten auf dem benachbarten Feld des Agrarbetriebes entstanden war. Die Flammen breiteten sich dann rasend schnell auf den benachbarten Wald aus, der dem Land gehört.

Schaden: rund 700.000 Euro

Laut Landesforstbetrieb hatte das Unternehmen damals versäumt, einen sogenannten Pflugstreifen anzulegen. Mit dem hätte ein Übergreifen des Feuers auf den angrenzenden Wald möglicherweise verhindert werden können, argumentieren die Forstleute.

Insgesamt soll ein Schaden von rund 700.000 Euro entstanden sein. Die Mitteldeutsche Zeitung hatte unter Berufung auf den Landesforstbetrieb zuletzt geschrieben, dass bis zu 45 Hektar Wald vernichtet worden waren.

Das im Juli 2018 ausgebrochene Feuer hatte die Einsatzkräfte der Feuerwehr tagelang beschäftigt. Vertreter des Landeszentrums Wald sprachen bei MDR SACHSEN-ANHALT damals von dem größten Waldbrand in Sachsen-Anhalt seit fast 20 Jahren. Feuerwehrleute konnten verhindern, dass die Flammen auch auf die nahegelegene Ortschaft Serno übergriffen. Dabei hatten auch Kräfte aus dem benachbarten Brandenburg geholfen.

Sommer 2022: Rund 150 Waldbrände

Im laufenden Jahr 2022 mussten die Feuerwehren nach einer vorläufigen Bilanz des Landeszentrums Wald zu rund 150 Waldbränden ausrücken. In Erinnerung bleiben dürften die beiden verheerenden Feuer am Brocken. Dort waren in der Folge mehrere Schritte beschlossen worden, um Waldbrände künftig besser verhindern zu können. Im regnerischen Herbst hat sich die Gefahr von Waldbränden in Sachsen-Anhalt inzwischen deutlich verringert.

In Sachsen-Anhalt sind mehr als 500.000 Hektar bewaldet. Das entspricht einem Viertel der gesamten Landesfläche.

MDR (Grit Lichtblau, Luca Deutschländer, Daniel Salpius) | Zuerst veröffentlicht am 20.10.2022

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 21. Oktober 2022 | 15:30 Uhr

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