Russland hat die Ukraine angegriffen. Deutschland unterstützt die Angegriffenen und verhängt Sanktionen gegen den Aggressor. Was folgerichtig erscheint, sorgt in Deutschland für heftige Debatten. Viele, gerade im Osten, halten die Sanktionen für falsch. Sie fordern Verhandlungen, auch wenn Russland daran kein Interesse zeigt. Woher kommt das? Darüber sprechen Malte Pieper und Anja Maier mit dem SPD-Politiker Frank Richter. Er sagt, wir erleben "eine erregte Zeit" und "viel Empörung" auf den Straßen, da sei "Resilienz gefragt".
Richter erklärt, wie schwer sein Weg als Pazifist zum Befürworter von Waffenlieferungen an die Ukraine war. Aber: Die Angegriffenen hätten Deutschland "flehentlich angerufen" um Hilfe, dem könne man sich nicht verweigern. Außerdem zeige Russland kein Interesse an Verhandlungen. Deswegen müsse man die Ukraine so stark machen, dass Präsident Putin von sich aus an den Verhandlungstisch komme.
Pieper und Maier besprechen mit Richter auch, warum gerade im Osten die Nähe zu Russland so langlebig ist. Eine These: Die Empathie mit Russland komme aus der Erfahrung, dass man in der Geschichte zum Ende des Kalten Krieges gemeinsam auf der Seite der Verlierer gestanden habe.
Außerdem geht es um die Äußerungen von Sachsens Ministerpräsident Kretschmer zur Russlandfrage. In dem Zusammenhang hat sich auch CDU-Parteichef Friedrich Merz geäußert - und ganz nebenbei gezeigt, was er vom Osten hält.
Wenn Sie auch Fragen an Anja Maier und Malte Pieper haben: Schreiben Sie an wahlkreis-ost@mdr.de.