Deutschland hat seine letzten Atomkraftwerke vom Netz genommen. Manche Atomkraft-Gegner haben das regelrecht gefeiert. Die Klimaökonomin Claudia Kemfert nicht. Sie sagt, das Thema sei energiewirtschaftlich abgeschlossen, aber darüber hinaus noch nicht. Und in der Tat gibt es Stimmen aus Union und FDP, die ein Festhalten an der Atomkraft fordern. Sie argumentieren, weltweit sei die Atomkraft auf dem Vormarsch und das aus guten Gründen. Klimaökonomin Claudia Kemfert hält dagegen und rechnet vor, warum das aus ihrer Sicht komplett falsch ist.
Sie stellt sich damit unter anderem gegen Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder, der ein AKW in Bayern gern weiterbetreiben würde. CDU-Chef Friedrich Merz und die FDP fordern derweil einen Stopp des Rückbaus der abgeschalteten Atomkraftwerke, um sie in schwierigen Zeiten wieder anfahren zu können. Ein Vorschlag aus "Absurdistan", findet Kemfert. In Deutschland werde zu wenig über neue Energien debattiert und zu viel über alte. Sie erklärt auch, warum Atomstrom viel teurer ist als grüne Energie aus Windrädern und Co.
Ein Konflikt innerhalb der Klimabewegung: Fridays for Future wirft der Letzten Generation vor, mit ihren radikalen Protestformen die Gesellschaft zu spalten. Kemfert sagt, dass auch sie mit Blick auf diese Protestformen ihre Zweifel habe. Sie findet aber, dass die Politik die jungen Menschen nur von der Straße bekommen werde, wenn sie mehr für den Klimaschutz tue. Sie könne verstehen, dass Menschen mit Blick aufs Klima eine Ohnmacht spürten.
Und es geht um die Frage eines Hörers: Wieviel Wind und Sturm können Windräder und Solaranlagen standhalten?
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Kemfert: Forderung nach Rückbaustopp der AKW "absurd"