Tuberkulose scheint für viele in Deutschland weit weg. Aber auch hierzulande gibt es regelmäßig Ausbrüche, ganz aktuell zum Beispiel in Chemnitz. Weltweit ist Tuberkulose eine der tödlichsten Infektionskrankheiten überhaupt – noch vor Aids und Malaria. Im Podcast erklären Host Jan Kröger und der Mediziner Alexander Kekulé die Krankheit, die Behandlung und die schwierige Suche nach neuen Medikamenten und Impfungen.
Zunächst aber geht der Blick in die Türkei und nach Syrien. Nach dem Erdbeben mit vielen tausend Toten gibt es entsetzliche Bilder, die Lage ist katastrophal. Zumindest läuft inzwischen die internationale Hilfe an. Prof. Kekulé hat selbst Erfahrungen in solchen Krisengebieten gesammelt und erklärt, wie die Hilfe in mehreren Phasen abläuft.
Zur Tuberkulose: Es handelt sich um eine hochinfektiöse Krankheit, die durch Bakterien ausgelöst wird. Häufig ist die Lunge betroffen. Zu unterscheiden sind eine offene und eine latente Tuberkulose. Zur Behandlung werden meist mehrere Antibiotika herangezogen. Das Problem: Sie stammen aus den 1940er Jahren. Seitdem gibt es im Wesentlichen keine neuen Medikamente. Denn: Die Krankheit tritt vor allem in ärmeren Ländern auf, es lohnt sich schlicht nicht, die Medikamente zu entwickeln, sagt Kekulé. Es gibt auch einen Impfstoff, die BCG-Impfung. Das Problem ist, dass sie nur partiell vor der Krankheit schützt, dafür aber viele Nebenwirkungen hat, vor allem bei kleinen Kindern. Es gibt Bestrebungen, neue Impfstoffe zu entwickeln, aber das ist schwierig und teuer.
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