Wer mit Long Covid zu tun hat, leidet sehr konkret daran. Für die Medizin ist das Phänomen aber noch sehr schwer zu greifen, auch nach Jahren der Forschung. Noch immer fällt es schwer, Long Covid klar zu definieren, Fallzahlen zu erstellen oder eine konkrete Therapie zu entwickeln. Dabei erscheinen immer wieder neue Studien. Eine Publikation zog zuletzt viele Studien zu Long Covid in Zweifel. In dieser Folge sprechen Jan Kröger und der Virologe Prof. Alexander Kekulé darüber, was diese Studie aussagt und was der allgemeine Forschungsstand ist.
Kekulé sagt, schon eine Definition von Long Covid sei schwer. Klar sei, dass es um bleibende Symptome nach einer Corona-Erkrankung gehe. Diese blieben über Monate und hätten Auswirkungen auf das tägliche Leben. Es gebe eine dreistellige Zahl an Symptomen, darunter chronische Müdigkeit (Fatigue), Herz-Kreislauf-Probleme und Konzentrationsstörungen. Wie viel Prozent der Corona-Erkrankten später Long Covid bekämen, sei noch nicht klar. Die Einschätzungen dazu seien oft politischer Natur, je nachdem wie ernst die Beteiligten das Phänomen nähmen. Kekulé vermutet, dass die Zahlen niedriger sind als oft berichtet, auch weil er glaubt, dass Long Covid inzwischen seltener ist, seit Omikron die vorherrschende Variante und die Immunität in der Bevölkerung hoch ist.
Das alles ändere nichts daran, so Kekulé, dass die Betroffenen von Long Covid mehr Angebote zur Therapien bräuchten. Die vorhandenen Medikamente helfen seinen Angaben nach bisher kaum. Wohl aber gebe es Spezialisten, die Menschen mit Therapien helfen könnten. Auch darüber sprechen wir im Podcast.
Kritik an früheren Long Covid-Studien aus evidenzmedizinischer Sicht
"Nature"-Studie: Immunsignatur von Long Covid beschrieben
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