Was passiert in und um Cherson? Das ist der Schwerpunkt dieser Podcast-Folge. Zu Beginn analysiert Ex-General Erhard Bühler aber wie immer die strategische Gesamtlage des Krieges. Bei den Landstreitkräften gibt es in den Gegenden um Luhansk und Bachmut wenig Veränderungen. Überlagert wird das aber einerseits durch die Luftangriffe, die sich gegen ukrainische Energiezentren richten und andererseits durch russische Truppenverlegungen nach Belarus, um dort eine gemeinsame Streitmacht zu bilden.
Beim Kampf um Cherson macht Bühler eine operative Geduld der ukrainischen Armee aus, die sich auf die Offensive vorbereitet. Bemerkenswert findet er den Vortrag des neuen russischen Oberkommandierenden Surowikin. Es ist für ihn das erste Mal, dass der operative Kommandeur redet. Und wenn der von schwierigen Entscheidungen spreche, dann bereitet er nach Bühlers Einschätzung die russische Bevölkerung auf einen Rückzug der Truppen hinter den Dnjepr vor.
Wie wichtig ist Cherson aus militärischen Sicht? Wenn Russland Cherson wieder verliert, muss es von der Möglichkeit Abschied nehmen, auf Odessa zu marschieren. Außerdem sei Cherson das Tor zur Krim - Stichwort Autobahn und Wasserversorgung der Halbinsel.
Podcast-Host Tim Deisinger bespricht mit Ex-General Bühler auch, was die Verhängung des Kriegsrechts in den besetzten Gebieten bedeutet und wie es um die Wirkung der Kamikaze-Drohnen steht. "Klingen wie ein Moped, lassen sich aber schwer orten." Bühler meint aber, dass die Ukrainer gelernt hätten, die Drohnen mit schweren Maschinengewehren und Bordkanonen abzuschießen.
Zum Abschluss gibt es ein neues Kapitel aus "Bühlers Reise-Tagebuch“. Der Ex-General war in Finnland und erzählt, was er dort in Vorbereitung einer Konferenz gemacht hat.
Wenn Sie Fragen an Erhard Bühler haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.