In dieser Folge sprechen Jan Kröger und Ex-Nato-General Erhard Bühler über den mutmaßlichen Tod des Chefs der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin. Er und sein Stellvertreter Utkin sollen an Bord eines Flugzeug gewesen sein, das 300 Kilometer entfernt von Moskau abgestürzt ist. Bühler geht davon aus, dass eine Bombe oder eine Boden-Luftrakete den Absturz verursacht hat. Die Indizien, die dafür sprechen, erläutert er ausführlich.
Auf den Krieg in der Ukraine wird der mögliche Tod Prigoschins laut Bühler keinen großen Einfluss haben. Dieser habe sich schon ab Mai aus dem Krieg abgemeldet. Allerdings sei mit Konsequenzen für die Wagner-Gruppe zu rechnen. Die Organisation sei oder werde zerschlagen. Eine Gefahr wird Bühler zufolge von ihr nicht mehr ausgehen. Das ein oder andere Mitglied werde vielleicht in die russische Armee gehen und dann gehe von ihm eine Bedrohung aus. Aber das betreffe nicht die Mehrheit der Söldner.
Kröger und Bühler schauen auch auf die Lage an der Front. Nach Angaben des Ex-Nato-Generals hat die Ukraine vor allem in der Nähe der Stadt Robotyne erhebliche Fortschritte erzielt und die erste Verteidigungslinie durchbrochen. Sie könne möglicherweise Folgekräfte einsetzen, um in Richtung Asowsches Meer anzugreifen. "Das ist eine gute taktische Ausgangsposition, um einen operativen Durchbruch zu wagen", so Bühler.
Der Ex-Nato-General bezieht auch Stellung zu einem Artikel der "New York Times", wonach hochrangige US-Militärs enttäuscht über die ukrainische Gegenoffensive seien. So habe die Ukraine zu viele Truppenteile an den falschen Orten. Sie müsse sich auf den Süden konzentrieren, um in Richtung Melitopol voranzukommen. Bühler erläutert, warum er diese Einschätzung nicht teilt. Außerdem bewertet er ausführlich den ukrainischen Angriff auf eine Tupolew vom Typ Tu-22M3 auf russischem Gebiet. Er geht auch auf die zugesagten Lieferungen von F16-Kampfjets durch Norwegen ein.
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