Tim Deisinger und Ex-Nato-General Erhard Bühler schauen zunächst auf das aktuelle Kriegsgeschehen. Entlang der Frontlinien gebe es schwere Kämpfe an den bekannten Brennpunkten, aber auch darüber hinaus. Bühler spricht von mehr als einem Dutzend Stellen, an denen die Russen versuchten, offensiv zu werden und es seien. Als Beispiele nennt er Kupjansk, Bachmut oder Awdijiwka. Auch aus der Luft setzten die Russen ihre Angriffe fort. Außerdem geht es um den jüngsten Abschuss eines russischen Aufklärungsflugzeugs A-50.
Zwei Jahre nach Beginn des Kriegs hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erstmals eine Zahl zu Kriegstoten genannt. 31.000 ukrainische Soldaten seien ums Leben gekommen. Bühler erklärt, er habe keinen Anlass zu vermuten, dass die Zahl nicht stimme. Mit Blick auf die kommende Zeit ergänzt er, die Ukraine müsse ihre Durchhaltefähigkeit erneut beweisen. Sie sei jetzt in einer Krise, das heiße aber nicht, dass die Russen in jeder Hinsicht überlegen seien. Die russische Stärke sei ein Produkt ukrainischer Schwäche und westlicher Zögerlichkeit.
Und es geht um die Diskussion über westliche Bodentruppen in der Ukraine. Am Montag hatten sich mehr als 20 Staats- und Regierungschefs in Paris getroffen. Bei einer anschließenden Pressekonferenz hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron den Einsatz von Bodentruppen nicht ausgeschlossen, auch wenn es bei dem Treffen keinen Konsens dafür gegeben hat. Bühler mahnt, das Thema nicht zu hoch zu hängen. Es könne auch als Abschreckungssignal an Russland gesehen werden. Man werde sich an heftigere Diskussionen gewöhnen müssen, wenn es sich abzeichne, dass die Ukraine diesen Krieg nicht bestehen könne.
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