Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler 56 min
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Oft wird behauptet, Russland und die Ukraine hätten sich kurz nach Kriegsbeginn auf ein Friedensabkommen verständigt. Jetzt wurden neue Details bekannt. Laut Bühler hätte der "Vertrag" zur Unterwerfung Kiews geführt.

MDR AKTUELL Di 12.03.2024 16:45Uhr 55:47 min

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Oft wird behauptet, Russland und die Ukraine hätten sich kurz nach Kriegsbeginn auf ein Friedensabkommen verständigt. Jetzt hat das "Wall Street Journal" in einem Artikel Details veröffentlicht. In dieser Folge geht Tim Deisinger mit Ex-Nato-General Erhard Bühler die einzelnen Punkte durch und lässt sie von ihm bewerten. Dem Artikel zufolge sollten die Streitkräfte der Ukraine auf 85.000 Soldaten beschränkt werden. Beschränkungen sollte es auch bei den ukrainischen Panzern und Waffen geben. In dem Artikel war auch zu lesen, auf welche Gebiete die Ukraine hätte verzichten müssen und wie die Einhaltung des Friedens sichergestellt werden sollte. Auch darauf gehen Deisinger und Bühler ein. Der Ex-Nato-General kommt zu dem Schluss, dass die Ukraine den Vertrag nicht unterschreiben konnte. Sie hätte seiner Meinung nach einem "Diktatfrieden" zugestimmt.



Natürlich spielt in dieser Folge auch die aktuelle Lage eine Rolle. So haben die Ukrainer davon gesprochen, sie hätten die Brückenköpfe bei Cherson auf der russisch besetzten Seite des Dnepr ausbauen können. Bühler führt aus, warum er daran Zweifel hat. Außerdem geht er auf die Folgen der ukrainischen Angriffe mit Langstreckendrohnen ein. Damit seien Industrieanlagen und Öl-Depots unter anderem in St. Petersburg und Kursk getroffen worden. Russland habe eine sechsmontige Sperre für den Export von Öl-Produkten verhängen müssen. Bühler erklärt in dieser Folge auch, warum er den von Großbritannien vorgeschlagenen Ringtausch für nicht durchdacht hält. Die Briten wollten von Deutschland Taurus-Systeme. Dafür hätte London an Kiew Storm-Shadow-Marschflugkörper geliefert. Bühler bewertet außerdem die Forderungen von Papst Franziskus nach Verhandlungen.



Häufig stellen Hörerinnen und Hörer die Frage, warum in diesem Podcast auch gegensätzliche Meinungen von Politikern wie Michael von der Schulenburg und Sahra Wagenknecht oder den Generälen Harald Kujat und Erich Vad thematisiert werden. Dazu beziehen Deisinger und Bühler in dieser Folge etwas ausführlicher Stellung. Deisinger zufolge ist der Podcast ein Angebot zum Diskutieren. Er solle helfen zu verhindern, dass jeder nur in seiner Bubble lebe. Bühler bekräftigt, dass er zu diesem Konzept stehe.



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