In dieser Folge spricht Tim Deisinger mit Ex-Nato-General Erhard Bühler über die Ankündigung Russlands, in Belarus taktische Atomwaffen zu stationieren. Bühler erklärt, was unter taktischen Atomwaffen zu verstehen ist und warum der Begriff in die Irre führt. Diese Waffen hätten eine mehr als zehnfache Sprengkraft wie die Nagasaki- und Hiroshima-Atombomben. Dennoch mahnt Bühler im Zusammenhang mit der russischen Ankündigung zu Gelassenheit. Außerdem geht der Ex-Nato-General auf die Begründung der Russen ein. Er glaubt nämlich nicht, dass es sich bei der Stationierung der Atomwaffen um eine Reaktion auf das Verhalten der Briten handelt. London hatte der Ukraine panzerbrechende Munition mit abgereichertem Uran zugesagt.
Ein weiteres Thema in dieser Folge ist die Situation in Moskau. Die Flugabwehr der russischen Hauptstadt wird verstärkt. Der Militärökonom Marcus Keupp von der Militärakademie der ETH Zürich glaubt, dass der Grund interne Auseinandersetzungen sind. Russlands Präsident Wladimir Putin befürchte, dass Oligarchen oder Militärs auf die Idee kommen könnten, ihn mit ballistischen Raketen auszuschalten. Bühler hält von dieser Theorie wenig und liefert dafür auch Gründe. Vorsichtig ist er zudem bei der Einschätzung Keupps, Russland werde den Krieg im Oktober auch militärisch verloren haben.
Der Ex-Nato-General schaut zusammen mit Deisinger natürlich auch wieder auf die aktuelle Lage. Warum verlegen die Russen ihren Schwerpunkt von Bachmut nach Awdijiwka? Was bedeutet der Abzug von Zivilisten aus Awdijiwka? Gibt die Ukraine die Stadt auf? Bühler liefert klare Antworten. Außerdem begründet er, warum die operative Situation der Russen im Moment nicht gut ist. Auch auf die Fragen von Hörern geht der Ex-Nato-General wieder ein: Zieht die Bundeswehr Lehren aus dem Krieg in der Ukraine? Ist Deutschland in der Lage, mit Satelliten selbst Lagebilder zu erstellen, oder wäre man in einer Bedrohungslage auf die Hilfe der Amerikaner angewiesen?
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