mdrFRAGT - Das Meinungsbarometer für Mitteldeutschland Corona-Ausbreitung macht Menschen aktuell wenig Angst
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05. März 2020, 10:00 Uhr
Coronavirus - Gelassenheit oder große Sorge? Das wollte mdrFRAGT - das Meinungsbarometer für Mitteldeutschland von Ihnen wissen. Der Großteil der Befragten gab an, kaum Angst vor dem Virus zu haben.
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Der neuartige Coronavirus bereitet Menschen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wenig Angst. Das ergab eine aktuelle Blitzbefragung des MDR-Meinungsbarometers. Etwa zwei Drittel der mehr als 12.000 Befragungsteilnehmer macht eine Ausbreitung des Virus keine großen Sorgen, drei Viertel sorgen sich auch nicht sonderlich um eine mögliche Ansteckung mit der neuartigen Krankheit. Die Befragung ist am Montag und Dienstag (2./3. März) durchgeführt worden. Zu der Zeit waren bereits erste Fälle in Sachsen und Thüringen bekannt geworden.
Trotz der geringen Sorge um eine Corona-Ausbreitung achten die Befragten derzeit mehr auf Schutzmaßnahmen vor einer möglichen Infektion. Zu der wichtigsten Maßnahme, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ergreifen, zählt mit 71 Prozent das häufigere Händewaschen. Auch wirtschaftliche Folgen sind aufgrund der veränderten Gewohnheiten möglich. Denn ein nicht unerheblicher Teil der Befragten vermeidet Massenveranstaltungen wie Konzerte oder Messen. Mit 43 Prozent landet diese Schutzvorkehrung auf Platz 2. Der Verzicht auf Umarmungen belegt mit 40 Prozent Platz 3. Zudem schränken sich die Befragten beim Reisen ein. Diese Maßnahme kommt mit 23 Prozent an vierter Stelle.
Die Ergebnisse im Detail
Das Coronavirus bereitet den mdrFRAGT-Teilnehmerinnen und Teilnehmern wenig Sorge. So haben über zwei Drittel der mdrFRAGT-Teilnehmerinnen und Teilnehmer (70 Prozent) kaum bzw. keine Sorge, dass sich das Coronavirus in Ihrer Region ausbreitet. Lediglich knapp ein Drittel der Befragten (30 Prozent) sorgt sich über eine eventuelle Ausbreitung. Davon haben fünf Prozent sehr große Sorge und 25 Prozent große Sorge.
Ähnlich sehen die Zahlen bei der Frage nach der Sorge vor der eigenen Ansteckung mit dem Coronavirus aus. Hier geben sogar drei Viertel der Befragten an (76 Prozent), dass sie kaum bzw. keine Sorge davor haben. Ein knappes Viertel ist besorgt über eine Ansteckung (sehr große Sorge: 4 Prozent, große Sorge: 20 Prozent).
Sorge vor Virus-Ausbreitung bei Jüngeren geringer
Bei den jüngeren Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist die Sorge vor einer Ausbreitung etwas geringer. So geben 77 Prozent der unter Dreißigjährigen an, dass sie kaum bzw. keine Sorge haben. Bei den über Fünfundsechzigjährigen sind es 70 Prozent.
Hände waschen gegen das Virus
Zu der wichtigsten Maßnahme, die die mdrFRAGT-Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Schutz vor dem Coronavirus ergreifen, zählt das häufigere Händewaschen. Mit 71 Prozent nimmt diese Maßnahme Platz 1 ein. Außerdem vermeidet ein nicht unerheblicher Teil der Befragten Massenveranstaltungen wie Konzerte oder Messen. Mit 43 Prozent landet diese Schutzvorkehrung auf Platz 2. Der Verzicht auf Umarmungen belegt mit 40 Prozent Platz 3. Zudem schränken sich die Befragten beim Reisen ein. Diese Maßnahme kommt mit 23 Prozent an vierter Stelle. Weniger wichtig sind für die Befragten dagegen der Kauf von Lebensmittelvorräten (8 Prozent) sowie Atemschutzmasken und Desinfektionsmitteln (4 Prozent).
Knapp ein Viertel der mdrFRAGT-Gemeinschaft (22 Prozent) gibt zudem an, dass das Coronavirus keinerlei Auswirkungen auf ihr Leben hat.
Ältere verzichten eher auf Massenveranstaltungen und Reisen
Beim Vergleich der Altersgruppen fallen leichte Unterschiede auf, vor allem was den Besuch von Massenveranstaltungen sowie das Reisen betrifft. Bei den unter Dreißigjährigen geben 20 Prozent an, dass sie Massenveranstaltungen meiden, bei der Altersgruppe 65+ 50 Prozent. Ebenso stimmen 17 Prozent in der Altersgruppe bis 30 zu, dass sie derzeit nicht verreisen, bei den über Fünfundsechzigjährigen sind es 28 Prozent.
Vertrauen in Informationspolitik der Regierung
Mit der Informationspolitik der Regierung über das Virus zeigt sich der Großteil der Befragten zufrieden. Weitaus über die Hälfte der Befragten (62 Prozent) empfindet sie als ausreichend.
Über die Befragung
In einer Blitz-Befragung vom 02. März bis zum 03. März 2020 wollten wir von den mdrFRAGT-Teilnehmerinnen und Teilnehmern wissen: "Coronavirus - Gelassenheit oder große Sorge?" 12.232 der mehr als 17.000 registrierten Mitglieder aus Mitteldeutschland haben online abgestimmt.
51 Prozent der Befragten kommen aus Sachsen, 27 Prozent aus Sachsen-Anhalt und 22 Prozent aus Thüringen. Das entspricht in etwa der Verteilung der Einwohner in den drei Bundesländern.
In der Altersgruppe von 16 bis 30 haben drei Prozent, in der Gruppe der 30- bis 50-Jährigen 19 Prozent, in der Gruppe der 51- bis 65-Jährigen 42 Prozent und in der Gruppe der über 65-Jährigen 36 Prozent ihre Meinung geäußert.
Insgesamt haben mehr Männer (59 Prozent) als Frauen (41 Prozent) an der Befragung teilgenommen.
Die Befragungen sind nicht repräsentativ, aber sie werden nach statistischen Merkmalen wie Geschlecht, Bildung und Beruf gewichtet. Die Gewichtung ist eine Methode aus der Wissenschaft bei der es darum geht, die Befragungsergebnisse an die real existierenden Bedingungen anzupassen. Konkret heißt das, dass wir die Daten der Befragungsteilnehmer mit den statistischen Daten der mitteldeutschen Bevölkerung abgleichen.
Wenn also beispielsweise mehr Männer als Frauen abstimmen, werden die Antworten der Männer weniger stark, die Antworten der Frauen stärker gewichtet. Die Antworten verteilen sich dann am Ende so, wie es der tatsächlichen Verteilung von Männern und Frauen in der Bevölkerung Mitteldeutschlands entspricht.
Dabei unterstützt ein wissenschaftlicher Beirat das Team von "mdrFRAGT". Mit dem MDR Meinungsbarometer soll ein möglichst breites Stimmungsbild der Menschen in Mitteldeutschland eingefangen werden – mit möglichst vielen Teilnehmenden.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR aktuell | 05. März 2020 | 19:30 Uhr