Sitzender Raucher beim Lesen
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MDRfragt Weltnichtrauchertag: Zwei Drittel fordern mehr Rauchverbote

31. Mai 2023, 09:00 Uhr

Mehr als zwei Drittel der MDRfragt-Teilnehmenden sprechen sich für mehr Rauchverbote im öffentlichen Raum aus. Insgesamt werden Tabak und Cannabis deutlich negativer angesehen als Alkohol. Das zeigt eine nicht repräsentative, aber gewichtete Befragung von MDRfragt unter rund 21.500 Menschen aus Mitteldeutschland.

MDR-Redakteurin Anna Siebenhaar
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6 von 10 befürworten EU-Vorhaben zur Rauchfreiheit

Schweden und Neuseeland wollen bald als "rauchfrei" gelten – die Raucherquote in der Bevölkerung soll dann bei unter fünf Prozent liegen.
Auch die EU strebt an, bis 2040 rauchfrei zu sein - indem beispielsweise Tabak stärker reglementiert und gegebenenfalls auch teurer wird. 61 Prozent der MDRfragt-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer begrüßen dieses Vorhaben. Mehr als ein Drittel lehnt dieses hingegen ab.

Diagramm zu Thema: Rauchfrei bis 2040 – Vorhaben EU
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Jeder Zweite fordert mehr Rauchverbote

Wenn es um Maßnahmen zur Eindämmung des Tabakkonsums geht, erhält das Verbot von Tabakwerbung mit 82 Prozent die größte Zustimmung der Befragungsteilnehmerinnen und -teilnehmer. 69 Prozent fordern zudem, die Ausdehnung von Rauchverboten im öffentlichen Raum. Die geringste Zustimmung (61 Prozent) erhält eine mögliche Verteuerung von Tabakprodukten, beispielsweise durch eine Steuererhöhung.

Diagramm zu Thema: Eindämmung Tabakkonsum – gewünschte Maßnahmen
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Was aus Sicht der MDRfragt-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer für oder gegen mehr Einschränkungen des Tabakkonsums spricht, schreiben sie in den Kommentaren:

Ich bin Asthmatiker und das Rauchverbot machte mir erst einen Gaststätten-Besuch möglich.

Ute, 63 Jahre, Zwickau

Rauchfrei würde einiges an Dreck sparen. Weniger Zigaretten, die in die Umwelt geschmissen werden. Es sollte auch höhere Strafen / mehr Kontrolle geben, um einfach die Raucher zu erziehen. Es sind ja auch nicht alle so schlimm.

Pascal, 24 Jahre, k. A.

Rauchen macht krank und da die Menschen nicht in der Lage sind, selbst auf sich zu achten, braucht es dafür ein Verbot. Bei aller Akzeptanz der Solidargemeinschaft, ich sehe nicht ein, dass meine hart verdienten Krankenkassenbeiträge in Raucher investiert werden, damit könnte sinnvolleres getan werden.

Karina, 55 Jahe, Meißen

Gut: Gesundheit der Bevölkerung, geringere Kosten der Krankenkassen. Schlecht: fehlende Steuereinnahmen, Wegfall von Arbeitsplätzen.

Sabrina, 43 Jahre, Gotha

Ich fände es schön, wenn man einfach einmal davon ausgeht, dass Menschen Entscheidungen treffen können und auch dürfen. Ich selbst rauche nicht und trinke auch eher selten, aber Verbote führen nur dazu, dass rauchen und trinken interessant wird.

Marita, 57 Jahre, Erfurt

Alkohol hat besseres Image als Tabak und Cannabis

Auf die Frage hin, welches Image Alkohol, Tabak und Cannabis bei den MDRfragt-Teilnehmerinnen und -Teilnehmern haben, zeigen sich deutliche Unterschiede:

So rechnen 38 Prozent dem Alkohol ein negatives Image zu. Tabak und Cannabis werden hingegen als deutlich negativer wahrgenommen. Demnach stufen 67 Prozent Tabak und 62 Prozent Cannabis als negativ ein.

Diagramm zu Thema: Negatives Image – Genussmittel
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In den Kommentaren schreiben die Befragungsteilnehmerinnen und -teilnehmer noch mehr darüber, welches Image Alkohol, Tabak und Cannabis für sie persönlich haben:

Leider ist das Suchtpotential bei beiden Produkten sehr hoch und es hat negative Folgen für die Familien und die Nachbarn. Beim Rauchen ist es die Geruchsbelästigung und beim Alkohol der soziale Abstieg oder der Familienkrach...

Ulla, 63 Jahre, Halle (Saale)

Alkohol ist meiner Meinung nach eine akzeptable Partydroge, alle anderen Substanzen sind eher unangebracht, weil sie durch den Rauch auch andere Menschen beeinflussen. Noch dazu ist Cannabis illegal und illegale Sachen sind sowieso inakzeptabel.

Anna-Sophie, 24 Jahre, k.A.

Alle diese Drogen haben Vor- und Nachteile. Alkohol hat die gefährlichsten Auswirkungen, ist aber am weitesten in der Gesellschaft akzeptiert, kann aber auch in kleinen Mengen gefahrlos konsumiert werden, anders als bei den Rauch-Produkten.

Benjamin, 26 Jahre, Dresden

Ich arbeite mir chronisch mehrfach Abhängigkeitskranken Menschen und sehe jeden Tag was diese Substanzen anrichten können. Egal ob Alkohol, Cannabis und weitere Substanzen…es ist ein Trauerspiel!

Mikro, 49 Jahre, Erzgebirgskreis

Mehrheit lehnt Konsum, Verkauf und Eigenanbau von Cannabis ab

Die Bundesregierung hat sich auf ein Eckpunktepapier zur Cannabislegalisierung geeinigt. Den Konsum, Anbau und Verkauf von Cannabis lehnen die MDRfragt-Mitglieder, die sich an der Befragung beteiligt haben, jedoch mehrheitlich ab.

  • Am ehesten wird noch die Legalisierung des Canabiskonsums befürwortet. 40 Prozent plädieren dafür.
  • Etwas weniger, 39 Prozent, sprechen sich dafür aus, den Verkauf von Cannabis in dafür vorgesehenen Geschäften zu legalisieren.
  • Darüber hinaus fordert mehr als ein Drittel eine Legalisierung des Eigenanbaus von Cannabis.

Diagramm zu Thema: Legalisierung Cannabis – Befürwortung
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Über ihre Meinung zur Legalisierung des Cannabiskonsums -verkaufs und -anbaus schreiben die MDRfragt-Teilnehmerinnen und -teilnehmer in den Kommentaren:

Ich denke so hat man dies besser im Griff und auch der Schwarzmarkt wird so eingedämmt.

Mario, 55 Jahre, Börde

Die Gefahren sind meines Erachtens zu hoch. Als ehemalige Kinderpsychologin in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie habe ich Erfahrung mit Drogenkonsumenten. Ich halte die Gefahr des Einstiegs für sehr groß.

Bärbel, 76 Jahre, Saale-Holzlandkreis

Die aktuelle Cannabispolitik in Deutschland erreicht nicht ihre selbst gesteckten Ziele. In einer liberalen Demokratie sollte die Maximierung der Freiheit des Einzelnen einerseits sowie die Minimierung von Gefahren für den Einzelnen und die Gesellschaft andererseits oberstes Ziel sein. Beide Ziele lassen sich nur mit einer legalen, regulierten und streng kontrollierten Abgabe von Cannabis an Erwachsene erreichen.

Konstantin, 34 Jahre, Leipzig

Das kann doch sowieso keiner überwachen. Ich sehe darin eine große Gefahr, vor allem für Jugendliche. Die Schwelle zum Drogeneinstieg verschwindet so.

Almut, 61 Jahre, Chemnitz

Verbote werden weitgehend nicht eingehalten und auch nicht kontrolliert, haben also ergo kaum einen Sinn! Außerdem ist Cannabis im maßvollen Konsum kaum gefährlicher als Alkohol! Als Schmerzmedikament ist es wesentlich wirkungsvoller und nebenwirkungsärmer als andere Medikamente.

Ruth, 71 Jahre, Eichsfeld

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Über die Befragung Die Befragung vom 28.05. – 30.05.2023 stand unter der Überschrift:

Rauchfrei oder Feuer frei - wie weiter mit Joint, Zigaretten und Co?

Insgesamt sind bei MDRfragt 65.705 Menschen aus Mitteldeutschland angemeldet
(Stand 30.05.2023, 10 Uhr).

21.697 Menschen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben online an dieser Befragung teilgenommen.

Verteilung nach Altersgruppen:
16 bis 29 Jahre: 411 Teilnehmende
30 bis 49 Jahre: 3.102 Teilnehmende
50 bis 64 Jahre: 8.945 Teilnehmende
65+: 9.239 Teilnehmende

Verteilung nach Bundesländern:
Sachsen: 11.130 (52 Prozent)
Sachsen-Anhalt: 5.384 (25 Prozent)
Thüringen: 5.183 (24 Prozent)

Verteilung nach Geschlecht:
Weiblich: 9.552 (45 Prozent)
Männlich: 12.083 (54 Prozent)
Divers: 61 (0,02 Prozent)

Die Ergebnisse der Befragung sind nicht repräsentativ. Wir haben sie allerdings in Zusammenarbeit mit dem wissenschaftlichen Beirat nach den statistischen Merkmalen Bildung, Geschlecht und Alter gewichtet. Das heißt, dass wir die Daten der an der Befragung beteiligten MDRfragt-Mitglieder mit den Daten der mitteldeutschen Bevölkerung abgeglichen haben.

Aufgrund von Rundungen kann es vorkommen, dass die Prozentwerte bei einzelnen Fragen zusammengerechnet nicht exakt 100 ergeben.

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Dieses Thema im Programm: Das Erste | Tagesschau24 | 31. Mai 2023 | 11:30 Uhr