Menschen auf Schwimmtieren am See.
Menschen auf Schwimmtieren am See Bildrechte: IMAGO / NurPhoto

MDRfragt Für Großteil fühlt sich das Leben wieder wie vor Corona an

25. Juni 2022, 05:00 Uhr

Die Coronapandemie scheint in der Sommerpause zu sein – zumindest in den Augen vieler MDRfragt-Mitglieder. Für knapp zwei Drittel fühlt sich das Leben wieder wie vor Corona an. Mit Sorge blicken sie allerdings auf den Herbst, wie die Befragung mit knapp 27.000 Teilnehmenden aus ganz Mitteldeutschland zeigt.

62 Prozent der MDRfragt-Teilnehmenden haben das Gefühl, dass sich ihr Leben wieder in etwa so wie vor Corona anfühlt. Ein gutes Drittel hat dieses Gefühl nicht.

Vor allem die jüngeren Teilnehmenden haben angegeben, dass sich ihr Leben wieder einigermaßen "normal" anfühlt: 77 Prozent der 16- bis 29-Jährigen stimmen dieser Aussage zu. Bei der Generation 65 plus sind es 57 Prozent.

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Ein Porträt-Foto von Virologe Alexander Kekulé. 50 min
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MDR AKTUELL Sa 02.07.2022 17:38Uhr 50:15 min

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Fast allen geht es derzeit gut in der Coronakrise

Bei 92 Prozent der MDRfragt-Teilnehmenden ist die aktuelle Stimmung in der Coronakrise gut. Acht Prozent geht es dagegen schlecht.

Ende März bzw. Anfang April hatten wir zum letzten Mal nach der Stimmung der MDRfragt-Mitglieder in der Coronakrise gefragt. Damals war sie mit 69 Prozent zwar im Allgemeinen auch gut – heute ist sie aber wesentlich besser.

Geringe Sorge vor Ansteckung

Dass sie sich mit dem Coronavirus anstecken könnten, bereitet knapp drei Viertel der MDRfragt-Teilnehmenden derzeit nur etwas bzw. gar keine Sorgen. Ein gutes Viertel hat Sorgen vor einer Ansteckung.

Neue Virusvarianten bereiten Großteil keine Sorge

Auch neue Virusvarianten, wie zum Beispiel die neue Corona-Untervariante BA.5, machen 60 Prozent der Teilnehmenden keine Sorgen. 38 Prozent sorgen sich darum.

Knapp die Hälfte hält sich weiterhin freiwillig an Coronaregeln

Auch wenn sich für viele der MDRfragt-Teilnehmenden das Leben wieder "normaler" anfühlt, behält etwas weniger als die Hälfte einige Coronaregeln freiwillig weiterhin bei. Etwas mehr – 53 Prozent – tut dies nicht.

Welche Maßnahmen sie weiterhin freiwillig beibehalten, schreiben die MDRfragt-Teilnehmenden in den Kommentaren:

Da die Zahlen wieder steigen, werde ich nun wieder eine Maske beim Einkaufen tragen und größere Menschenansammlungen (besonders drinnen) meiden.

Manuela M., 44 Jahre, Dresden

Wenn mir zu viele Leute zusammen im Raum sind, trage ich ggf. Maske. Auch an den Abstand habe ich mich gut gewöhnt. Das Thema Desinfektion spielt ebenfalls weiter eine Rolle bei mir. Desinfektionsmittel nutze ich, wenn vorhanden und habe ich bei mir, wenn ich unterwegs bin.

Torsten L., 45 Jahre, Mittelsachsen

Mehr als die Hälfte für Beibehaltung der Maskenpflicht in Bus und Bahn

Derzeit besteht noch eine Maskenpflicht in Bus und Bahn. 56 Prozent der MDRfragt-Teilnehmenden sind dafür, dass das auch weiterhin so bleibt. 39 Prozent sind für die Abschaffung dieser Regel.

Mehr als die Hälfte pessimistisch, dass die Krise bald überstanden ist

Was den Blick in die Zukunft betrifft, sind die Befragungsteilnehmenden eher pessimistisch. 56 Prozent denken nicht, dass die Coronakrise bald überstanden ist. 44 Prozent sind dagegen zuversichtlich, dass die Krise bald ein Ende hat.

Zwei Drittel sorgen sich vor Coronawelle im Herbst

Auch eine mögliche neue Coronawelle im Herbst bereitet 66 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer Sorgen. Einem Drittel macht das keine Sorgen.

Gut die Hälfte würde strengere Maßnahmen befürworten

Falls sich die Corona-Lage im Herbst wieder zuspitzt, würden 52 Prozent strengere Corona-Maßnahmen befürworten. Etwas weniger – 47 Prozent – sprechen sich gegen strengere Maßnahmen aus.

Warum sie strengere Maßnahmen befürworten bzw. ablehnen, erklären die Teilnehmenden in den Kommentaren:

Wenn es eine aggressive Variante ist, sollten wieder Maskenpflicht und Abstandhalten überall gelten. Einen Lockdown sollte es aber nicht geben.

Bettine H., 67 Jahre, Bautzen

Möglicherweise brauchen wir diese schon früher, wenn BA.5 sich weiter so schnell ausbreitet und auf keinerlei Schutzmaßnahmen trifft.

Katrin W., 62 Jahre, Saalekreis

Gar keine Maßnahmen mehr. Eigenverantwortung ist besser. Wenn Verbote, dann so, dass sie jeder versteht und nicht jedes Bundesland seine eigenen Regeln macht.

Manuela D., 43 Jahre, Erzgebirgskreis

Als Vater mehrerer Kinder, darunter auch noch ein schulpflichtiges, sehe ich die Nebenwirkungen eines Lockdowns für Kinder und Jugendliche als sehr folgenschwer und unverhältnismäßig an. Die Kosten strenger Corona-Regeln sind durch unseren Staat nicht mehr solide finanzierbar.

Matthias T., 62 Jahre, Magdeburg

Irgendwann ist auch mal gut mit den Maßnahmen... Alle, die sich nicht impfen lassen wollen, müssen nun endlich damit leben sich anstecken zu können und einen schweren Verlauf zu bekommen. Aber Corona wird nie komplett verschwinden und wir können nicht auf ewig alles wieder verbieten.

Stephanie B., 29 Jahre, Gotha,

Über diese Befragung Die Befragung vom 14.06.-16.06.2022 stand unter der Überschrift:
Corona: Macht die Pandemie nur kurz Sommerpause?

Insgesamt sind bei MDRfragt 61.211 Menschen aus Mitteldeutschland angemeldet (Stand 16.06., 11.30 Uhr).

26.809 Menschen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben online an dieser Befragung teilgenommen.

Verteilung nach Altersgruppen:
16 bis 29 Jahre: 339 Teilnehmende
30 bis 49 Jahre: 4.514 Teilnehmende
50 bis 64 Jahre: 11.469 Teilnehmende
65+: 10.487 Teilnehmende

Verteilung nach Bundesländern:
Sachsen: 13.938 (52 Prozent)
Sachsen-Anhalt: 6.589 (25 Prozent)
Thüringen: 6.282 (23 Prozent)

Verteilung nach Geschlecht:
Weiblich: 12.566 (47 Prozent)
Männlich: 14.180 (53 Prozent)
Divers: 60 (0,2 Prozent)

Die Ergebnisse der Befragung sind nicht repräsentativ. Wir haben sie allerdings in Zusammenarbeit mit dem wissenschaftlichen Beirat nach den statistischen Merkmalen Bildung, Geschlecht und Alter gewichtet. Das heißt, dass wir die Daten der an der Befragung beteiligten MDRfragt-Mitglieder mit den Daten der mitteldeutschen Bevölkerung abgeglichen haben.

Aufgrund von Rundungen kann es vorkommen, dass die Prozentwerte bei einzelnen Fragen zusammengerechnet nicht exakt 100 ergeben.


Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Aktuell | 22. Juni 2022 | 21:45 Uhr