Frühe Trennung der Eltern Nino de Angelo über seine Kindheit: "Gesungen, um mich zu befreien"

Nino de Angelo ist Sohn italienischer Einwanderer und wurde in Karlsruhe geboren. Schon sehr früh in seiner Kindheit trennten sich seine Eltern: "Mein Vater war viel unterwegs […] schon ein heißer Typ irgendwie. […] Irgendwann war die Ehe dann auch im Eimer. Sie haben sich, da war ich acht, scheiden lassen", so der Künstler beim Podcast "Polaks Schlagertalk" bei Deutschlandfunk Kultur.

Schon vorher gab es zwischen seinem Vater und seiner Mutter viel Streit, was den damals erst 6-jährigen Nino stark traumatisiert hat:

"Das war ja ganz schlimm, ich habe das auch mitbekommen. Ich kam aus dem Kindergarten oder aus der Schule […] als ich dann im Eingang zur Wohnung stand, hörte ich schon, dass sie rumgeschrien haben […] da bin ich gar nicht erst reingegangen. Das hat mir Angst gemacht und ich habe mich irgendwo verkrümelt."

Nino de Angelo wohnt heute mit Feundin Simone im Allgäu und führt ein relativ ruhiges Leben. Bildrechte: IMAGO / Weißfuß

Er habe von diesen Situationen sehr viele Alpträume gehabt. Einen Weg, um sich von diesen schlimmen Erlebnissen abzulenken, fand er schon früh in der Musik. Auf dem Weg zu Schule habe er oft nur für sich gesungen, "gesungen, um mich zu befreien", so Nino de Angelo.

Die ersten Kontakte zur Musik waren für den späteren Schlagerstar sehr prägend. Als Nino dann etwas älter wurde, sang er auch auf Familienfesten und wurde sich seines Talents immer mehr bewusst. Mit 15 sang er dann schon in den Piano-Bars von Köln, mit 17 wurde seine erste Platte veröffentlicht, mit 20 kam mit "Jenseits von Eden" der Durchbruch. Innerhalb kürzester Zeit war der junge Sänger berühmt und Millionär.

Nino de Angelo wurde in kurzer Zeit zum Superstar der deutschen Musikszene: Hier Anfang der 90er Jahre zusammen mit Schlagerlegende Jürgen Drews. Bildrechte: imago/teutopress

Auf den großen Erfolg in den 80er und 90er Jahren folgten aufgrund einer ausgeprägten Drogen- und Alkoholsucht große Abstürze, Krankheiten und einige Comeback-Versuche, die aber bis 2021 nicht mehr zum endgültigen Durchbruch führten.

Nino de Angelo hat mit "Gesegnet und verflucht" ein großes Comeback auf die großen Bühnen der Republik geschafft. Bildrechte: IMAGO/Future Image

Dann feierte der Sänger mit seinem Album "Gesegnet und verflucht" einen Überraschungserfolg, landete auf Platz zwei der Albumcharts und bekam eine Goldene Schallplatte: "Und jetzt stehen wir kurz vor Platin mit dem Album", sagt der Musiker stolz im Podcast.

Für seine persönliche Zukunft hat der Künstler sehr bodenständige Wünsche: "Ich möchte noch ein paar Jahre leben und möchte, so gut es geht, glücklich sein, mit den Menschen, die ich sehr, sehr gern habe an meiner Seite. Ich möchte noch ein bisschen Musik machen, noch ein bisschen an mir rumprobieren, auch musikalisch..."