Plädoyer für Demokratie und Frieden Marianne Rosenberg: "Man wird für eine Idiotin gehalten"
Hauptinhalt
07. August 2024, 14:41 Uhr
Schlagerlegende Marianne Rosenberg setzt sich seit vielen Jahren gegen Rassismus, Homophobie und Krieg ein, wirbt für den Feminismus, die Demokratie und ein friedliches Miteinander. Wie sie auch in schwierigen Zeiten nicht die Hoffnung verliert, hat sie in einem Interview erzählt.
Marianne Rosenberg war im Podcast "Aber bitte mit Schlager" zu Gast und sprach mit den Hosts Anika Reichel und Julian David u.a. darüber, wie es der Sängerin in der heutigen Zeit geht, in der oft Krieg und Gewalt die Nachrichten bestimmen:
"In einer Zeit wie dieser wird man für eine Idiotin gehalten, wenn man an solche Sachen glaubt. Aber ich antworte da mit John Lennon 'Imagine'. […] Ich bin nicht die Einzige, die an ein friedliches Miteinander glaubt."
Mit ihrem Album "Im Namen der Liebe" und ihrer aktuellen Platte "Bunter Planet" möchte sie für ihre Standpunkte wichtige Zeichen setzen und gibt deshalb ihre Hoffnung auf eine friedliche und positive Zukunft nicht auf:
Ich bin mir sicher, dass man diese Liebe und dieses Offene wieder reaktivieren kann in Menschen. Jeder kann diese Welt und sein eigenes Leben ein kleinwenig besser machen.
Vor allem wünscht sich die Künstlerin mehr Initiative der Menschen, die so wie sie an die Freiheit, Toleranz und den Frieden glauben, insbesondere dann, wenn diese Werte bedroht werden:
"Wenn wir das Gefühl haben, es könnte passieren, dass uns diese Freiheit, in der wir aufgewachsen sind, diese Demokratie, die wir für selbstverständlich halten, dass die wackeln könnte, dann müssen wir uns zeigen. Damit klar ist: Wir sind viel, viel mehr, als diejenigen, die möglicherweise unsere Freiheit bedrohen."
Seit über 50 Jahren auf der Bühne
Im Alter von 14 Jahren nahm Marianne Rosenberg an einem Nachwuchs-Wettbewerb teil, gewann und bekam ihren ersten Schallplattenvertrag. Nach anfänglichen Schwierigkeiten startete die junge Musikerin dann mit ihrer ersten Single "Mr. Paul McCartney" in ihre Karriere. Es folgten weitere Hits wie "Fremder Mann" (1971), "Jeder Weg hat mal ein Ende" (1972), "Er gehört zu mir" (1975), "Lieder der Nacht" (1976) und "Marleen" (1976).
Ihren Stil auf und neben der Bühne hat Marianne Rosenberg immer wieder geändert, sich auch immer wieder neu erfunden. Zu ihrem 50. Bühnenjubiläum im Jahr 2020 veröffentlichte sie ihr 20. Studioalbum "Im Namen der Liebe" und belegte damit den ersten Platz der deutschen Charts und auch ihr vorletztes Album "Diva" (2022) schaffte es in die Top 10 der Bestenliste. Ihre 22. Platte "Bunter Planet" erschien am 7. Juni 2024.
Dieses Thema im Programm: MDR Schlagerwelt | 07. August 2024 | 14:45 Uhr
