Stimme mit KI gefälscht Dreiste Trickbetrüger geben sich als Marianne Rosenberg aus
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10. September 2024, 14:18 Uhr
Künstliche Intelligenz (KI) ist momentan in aller Munde. Die Technologie wird bereits in zahlreichen Gebieten eingesetzt, um Prozesse zu vereinfachen. Doch leider wird sie auch von Trickbetrügern für ihre Maschen missbraucht, beispielsweise um bekannte Persönlichkeiten zu imitieren – so auch in einem aktuellen Fall, bei dem es die Schlagersängerin Marianne Rosenberg traf.
Auf ihrer Instagram-Seite warnt Marianne Rosenberg vor der Betrugsmasche. Die dreisten Betrüger haben mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz Mariannes Stimme imitiert und eine gefälschte Sprachnachricht an eine ihrer Fan-Seiten geschickt. In der Aufnahme verbreiten sie Falschinformationen zu Konzerten und Veranstaltungen. Besonders perfide: Die "Fake-Marianne" geht sogar explizit auf die Bedenken ein, dass sie nicht echt sei und versucht, ihr Opfer in Sicherheit zu wiegen!
Was ist Künstliche Intelligenz?
Künstliche Intelligenz (KI) oder auf Englisch "Artificial Intelligence" (AI) bezeichnet Technologien, die es Computern ermöglichen, menschliche Intelligenz nachzuahmen. Die Technologie kann nicht im herkömmlichen Sinn "denken", sondern gibt ausschließlich Informationen anhand zuvor eingespeister Datensätze aus.
Seit 2022 sind vor allem KI-Modelle wie ChatGPT in den Schlagzeilen, die Texte und Bilder produzieren können. Neuere Modelle können auch Videos und Tonaufnahmen erstellen. Diese können zum Teil täuschend echt wirken, so dass sie von authentischen Aufnahmen nicht mehr zu unterscheiden sind.
Trickdiebe können die Technologie verwenden, um Identitätsdiebstahl zu betreiben. Der Fall von Marianne Rosenberg zeigt, wie fortschrittlich die KI-Programme bereits sind. Mit nur wenigen Tonaufnahmen einer Person können die Programme die Stimme authentisch nachbilden. Damit wird es für Laien nahezu unmöglich, zwischen echten und gefälschten Anrufen oder Sprachnachrichten zu unterscheiden. Besonders gefährlich ist, dass Betrüger so gezielt das Vertrauen von Fans oder nahestehenden Personen ausnutzen können.
Sie geben sich – wie nun im Fall von Marianne Rosenberg – als Prominente aus und versuchen mit dieser geklauten Identität ahnungslose Fans der Stars zu betrügen. Oft – aber nicht immer – sind die ersten Kontaktaufnahmen harmloser Natur, erst später versuchen sie, an Geld oder sensible Daten der Opfer zu gelangen.
Experten warnen daher davor, persönliche Informationen leichtfertig herauszugeben und raten, bei ungewöhnlichen Nachrichten misstrauisch zu sein. Plattformen wie Instagram und Facebook zeigen anhand eines blauen Hakens, ob es sich um einen verifizierten Account handelt. Das Fehlen einer solchen Verifizierung ist oft ein erstes Alarmsignal.
Doch nicht nur Stars können dem Identitätsdiebstahl zum Opfer fallen. Besonders perfide Betrüger versuchen, sich als die Kinder, Enkelkinder oder Eltern auszugeben und ihre Opfer so zu kontaktieren. Bei merkwürdigen Nachrichten, insbesondere über neue Telefonnummern oder Social-Media-Profile sollte man stets versuchen, die vermeintliche Person auf einem bereits vertrauten Weg zu kontaktieren.
Der Fall Marianne Rosenberg verdeutlicht, dass sich die Betrugsmaschen in Zeiten von KI dramatisch weiterentwickeln und bei Online-Kommunikation stets eine gesunde Skepsis an den Tag gelegt werden sollte.
Dieses Thema im Programm: MDR SCHLAGERWELT | 10. September 2024 | 14:00 Uhr