Luftbildaufnahme von Stempeda und Rodishain
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Landkreis Nordhausen Stempeda

Stempeda ist ein Ortsteil von Nordhausen und liegt in der Krebsbach-Thyra-Niederung. Durch die Ortschaft fließt der Wolfsbach.

  • 1306-1320 Stemphede (Regesten Erzbisch. Mainz I Nr. 2186
  • 1312 Stempfede (Nordhäuser Archiv nach Werneburg)
  • 1315 Bartoldum de Stempne (UB Ilsenburg Nr. 207 S. 183)
  • 1336-1348 Conradi de Stemphede (Zeitschrift des Harz-Vereins 22, S. 137)
  • 1378 Stömpeda (Müller, Nordhausen)
  • 1417 Stempeda (Müller, Nordhausen)
  • 1520 Stempeda (Müller, Nordhausen)
  • 1592 Stempeda (Müller, Nordhausen)

Übereinstimmend nehmen Forscher an, dass der Ortsname mit dem altgermanischen Suffix -ithi gebildet ist. Es drückt aus, dass das, was im ersten Teil des Namens steht, hier vorhanden ist und für die Örtlichkeit typisch ist.

Es kann keine Gottheit sein, an die man bei dem Ortsnamen auch gedacht hat.

Es fragt sich also, was sich hinter Stemp- verbirgt. H. Walther denkt an mittelniederdeutsch stampen, stempen "stampfen", stampe "Stampfe". Doch gibt das einen Sinn? Was hätte man hier gestampft oder verdichtet?

Einen besseren Vorschlag hat K.-H. Müller gemacht. Er schreibt unter Berufung auf einen älteren Vorschlag unter anderem: Er denke an einen Zusammenhang mit stampfen, stumpf, Stempel und sehe darin germanisch stamp, stump im Sinn von "stoßen, eindrücken". Weiter schreibt er: "Diese Deutung stimmt genau mit der Lage des Ortes überein und hat die größere Wahrscheinlichkeit als die Erklärung aus einem Götternamen für sich."

Mir ist allerdings nicht ganz klar, was K.-H. Müller mit "stoßen, eindrücken" gemeint hat. Aber es gibt eine Möglichkeit der Erklärung: Das Tal zwischen Altem Stolberg und dem Südhang des Harzes, in dem Stempeda liegt, verengt sich bei Stempeda und hat dort seine engste Stelle. Das Tal wird somit "gedrückt, eingedrückt". Der Name könnte ursprünglich bedeutet haben: "Ort an einer verengten Stelle".

Literaturangaben: * K.-H. Müller, Die Ortsnamen der Kreise Nordhausen und Worbis. Masch.-Schr. Hausarbeit Jena 1954, S. 126f.
* J. Udolph, Die Ortsnamen auf -ithi, in: Probleme der älteren Namenschichten, Heidelberg 1991, S. 114.
* H. Walther, Namenkundliche Beiträge zur Siedlungsgeschichte des Saale- und Mittelelbegebietes bis zum Ende des 9. Jahrhunderts, Berlin 1971, S. 285.
* A. Werneburg, Die Namen der Ortschaften und Wüstungen Thüringens, Nachdruck Köln-Wien 1983, S. 35