Eine Frau hält eine Kreditkarte in der Hand und schaut auf einen Laptop
Bildrechte: picture alliance / dpa-tmn | Christin Klose

Sicheres Online-Shopping Wie erkenne ich Fake-Shops?

26. November 2024, 09:10 Uhr

Die Verbraucherzentrale Thüringen warnt vor unseriösen Online-Shops, die Ihr Geld nehmen und keine Ware liefern. Erfahren Sie hier, wie Sie Fakeshops erkennen und worauf Sie beim Einkaufen im Internet achten sollten. Zudem: Tipps zum Umgang mit Gutscheinen während der Weihnachtszeit und woran Sie seriöse Spendensammler erkennen.

Online-Shopping bietet viele Vorteile, besonders während der stressigen Weihnachtszeit. Ein Klick und die Ware ist im Einkaufskorb und bald bei Ihnen. Doch Vorsicht: Die Verbraucherzentrale Thüringen warnt vor Fakeshops. Diese unseriösen Online-Shops nehmen Ihr Geld entgegen und liefern keine Ware. Es ist schwierig, sie auf den ersten Blick zu erkennen, aber nicht unmöglich, wie Ralf Reichertz von der Verbraucherzentrale Thüringen erklärt.

Fakeshops

Fakeshops sitzen oft im Ausland, verwenden gefälschte Qualitätssiegel, die man nicht anklicken kann und die dann nicht zu einer Verifizierungsseite ("Trusted Shops") führen und sie sind schwer zu erreichen. Das Geld zurückzubekommen ist nahezu unmöglich. Wenn ein Online-Shop nur Vorabüberweisung akzeptiert, ist das ein Warnzeichen.

Wie Sie sich schützen können

Um sich zu schützen, sollten Sie auf diese Punkte achten:

  • Gibt es drastische Preissenkungen?
  • Sind die Preise für dieses Produkt realistisch? Vergleichen Sie mit seriösen Anbietern!
  • Recherchieren Sie zum Anbieter: Wer betreibt die Internet-Domain? Gibt es ein (vollständiges) Impressum? Existiert die angegebene Adresse? (Weiter recherchieren über Google Maps)
  • Gibt es eine Widerrufsbelehrung?
  • Wenn das Qualitätssiegel nur ein Foto ist und nicht zu einem Siegelanbieter verlinkt, sollten Sie misstrauisch werden.

Ein gesundes Maß an Misstrauen ist sicherer, wie Ralf Reichertz sagt. Erfahrungsberichte anderer Kunden können ebenfalls helfen, sicher zu shoppen. Kunden können auch sogenannte Fakeshop-Finder nutzen.

Wenn vergriffene Elektronikartikel plötzlich wieder verfügbar sind oder Markenware zu unschlagbaren Preisen angeboten wird, sollte man skeptisch sein.

Ralf Reichertz, Verbraucherzentrale Thüringen

Asiatische Billigshops

Asiatische Shops wie Temu und Shein locken mit extrem günstigen Angeboten. Bei Temu können Kunden inzwischen Produkte kostenlos zurücksenden, erklärt Ralf Reichertz. Doch Verbraucher sollten auf Qualität und gesetzliche Vorgaben achten – zu ihrer eigenen Sicherheit.

Elektronikartikel, die nicht den EU-Standards entsprechen, können vom Zoll einbehalten werden.

Ralf Reichertz, Verbraucherzentrale Thüringen

Nachrichten, die angeblich von Versanddienstleistern stammen und auf Zollgebühren oder festgehaltene Pakete hinweisen, sind oft Fälschungen. Links in solchen Mails führen zu betrügerischen Seiten, die Viren verbreiten oder Daten stehlen. Diese Mitteilungen sind fast immer Betrugsversuche und zielen darauf ab, persönliche Daten zu stehlen oder Programme zu installieren, die Daten klauen oder den Rechner sperren. Die Freigabe erfolgt nur gegen Geld.

Gutscheine und ihre Gültigkeit

Gutscheine sind während der Weihnachtszeit ein beliebtes Geschenk. Sie sind in der Regel drei Jahre gültig, wie Ralf Reichertz erklärt. Eine kürzere Gültigkeit ist unzulässig. Nicht alle Beschenkten können etwas mit einem Gutschein anfangen, daher sollte darauf hingewiesen werden, dass der Betrag nicht bar ausgezahlt werden kann. Es gibt jedoch möglicherweise Interessierte, die den Gutschein auf Online-Plattformen abkaufen. Gutscheine von Unternehmen, die im Rahmen von Werbeaktionen verschenkt werden, können nach zwei Wochen ihre Gültigkeit verlieren. Das ist legitim, wie Ralf Reichertz sagt, da das Unternehmen die Bedingungen festlegen kann.

Gutschein als Weihnachtsgeschenk
Gutscheine sind vor allem in der Weihnachtszeit sehr beliebte Geschenke. Bildrechte: Imago

Spendensammler oder Betrüger?

Um bei Spendensammlern sicherzustellen, dass es sich nicht um Betrüger handelt, empfiehlt Ralf Reichertz, sich den Sammlungsausweis vorzeigen zu lassen. In Thüringen ist das Sammeln von Spenden gesetzlich verpflichtet und erfordert einen Ausweis.

Seriöse Spendensammler fragen nur nach dem Namen und nicht nach einer Unterschrift. Eine Unterschrift ist für den eigentlichen Zweck nicht erforderlich. Lesen Sie das vorliegende Dokument genau durch, auch die Rückseite. Das Spendensiegel des deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen kann ebenfalls ein Hinweis sein, aber nicht immer ein Garant für Seriosität.

Quelle: MDR THÜRINGEN

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Vormittag mit Haase und Waage | 26. November 2024 | 09:10 Uhr