Landkreis Schmalkalden-Meiningen Obermaßfeld-Grimmenthal
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Obermaßfeld-Grimmenthal liegt im Werratal südöstlich von Meiningen. Der Ort setzt sich heute aus dem früheren Wallfahrtsort Grimmenthal und Obermaßfeld zusammen.
Obermaßfeld-Grimmenthal.
Besteht natürlich aus zwei Ortsnamen: Obermaßfeld und Grimmenthal
Die ältesten Belege enthalten noch keine Unterscheidung in Ober- und Untermaßfeld, sie gehören nach G. Jacob wahrscheinlich zu Untermaßfeld.
- 12. Jh. (Kopie um 1160) in villa Mahasfelt (Trad. Fuld. (ed. Meyer zu Ermgassen), II S. 169)
- 1134 Machsuelt (Dobenecker I Nr. 1295 S. 271; Walther, Namenkundliche Beiträge S. 299)
- ca. 1146 Mahesfelt (Dobenecker I Nr. 1563 S. 328)
- 1151 Mahelvelt [vielleicht hierzu] (Dobenecker I Nr. 1668 S. 350)
- 1220 Mahisuelt (Dobenecker II Nr. 1907 S. 347)
Obermaßfeld
[Die ohne Quellen angegebenen Belege stammen von G. Jacob]
- 1146 (Kopie 15.Jh.) Maasfelt(Wölfing, Kloster Veßra Nr. 14 S. 36)
- 1146-1149 Mahesfelt (Wölfing, Kloster Veßra Nr. 16 S. 37)
- 1315 Ober Masfelt
- 1317 Mahasfelt
- 1325 Maesveilt
- 1340 Obermaßfelt (Schultes, Coburg. UB Nr. 65 S. 66)
- 1349 Obermasfelt (Henneberg. UB V Nr. 189 S. 104)
- 1366 obern masfelt
- 1375 Obermasfelt
- 1378 Obernmansuelt, Obermasueild
- 1415 zu Obirnmasfeld (Henneberg. UV VI Nr. 21 S. 18)
Untermaßfeld
- 1230 Masvelt inferius (Dobenecker III Nr. 132 S. 28)
- 1265 Růdegerum de Masuelt (Monumenta Boica 37 Nr. 370 S. 428)
Bisher deutete man den Ortsnamen zu einem - allerdings nicht sicher bestimmbaren - Vornamen Mag-, Mak- oder Mach- (H. Walther) oder nahm an, dass dort Getreide gemessen wurde (G. Jacob). Beide Erklärungen überzeugen kaum, auch muss man zweifellos einen weiteren Ortsnamen einbeziehen: es ist Maßbach bei Bad Kissingen, 776/796 Machesbah, 792 Mah[h]esbah.
- 838 (Kopie um 1160)in Mahesbach, Variante Machesbach (Trad. Fuld. (ed. Meyer zu Ermgassen), II S. 172)
- (9. Jh.?) (Kopie um 1160) in finibus Hramnungero et Mahesbahero; in uilla Maschasbah
- 12. Jh. (K. um 1160) in Mahesbah, Variante Mahesbach (Trad. Fuld. (ed. Meyer zu Ermgassen), II S. 157)
- ca. 1135-1155 in Maspahc
- 1170 Magesbah
- 1198 Masbach usw.
Auch bei diesem Ortsnamen dachte man bisher zumeist (E. Förstemann, W.-A. Frhr. v. Reitzenstein) an Herleitung von einem Personennamen.
Das überzeugt nicht, weder bei einem -feld-Namen noch bei dem alten Gewässernamen. Aufgrund der alten Belege darf man nicht von Maß- oder Mas- ausgehen, sondern von einer altgermanischen Grundform *Mahas- oder *Mahes-, worin nach Berücksichtigung der 2. Lautverschiebung, die altes -k- zu -ch-, -h- entwickelt hat, eine germanische Grundlage *Makas- oder *Makes- übrig bleibt. Diese kann am ehesten als eine -s-Ableitung zu einer Basis *Mak- erklärt werden.
Dafür gibt auch eine Anschlussmöglichkeit, die wir bei Mehrstedt schon einmal erwogen hatten. Man vermutet sie als *Mak~ā in Meitzebei Hannover, daneben auch in Mackenbruch(Kr. Lippe), 14. Jh. Make. Am ehesten darf eine Brücke zu einer slavischen Wortgruppe (damit wird der Ortsname aber kein slavischer!) um mokry "feucht, nass" geschlagen werden. Angesichts der Lage der Orte Untermaßfeld und Obermaßfeld, das Hochwasser von 2011 ist sicherlich noch in guter/schlechter Erinnerung, ist eine ursprüngliche Bedeutung "Feld in nasser, feuchter, hochwassergefährdeter Lage" vielleicht die ansprechendste Lösung.
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