Der Redakteur | 10.04.2024 Sahara-Staub in Thüringen: Wann ist die Luft wieder rein?
Hauptinhalt
04. April 2024, 18:23 Uhr
Der Wetterwechsel hat uns gut getan. Der Wind hat gedreht, die Luft ist wieder rein. Aber war die Aufregung um den Saharastaub angemessen?
Feinstaub ist das Stichwort. Der kommt nicht nur als Saharastaub zu uns. Das meiste produzieren wir selbst. Autoverkehr, Osterfeuer, Holzöfen – dazu ungünstige und ruhige Wetterlagen, fertig sind fast schon Pekinger Verhältnisse. Das Umweltbundesamt veröffentlicht permanent die Daten der deutschen Messstationen und visualisiert den Luftqualitätsindex in fünf Stufen. Von hellgrün (sehr gut) bis dunkelrot (sehr schlecht).
Der Luftqualitätsindex errechnet sich aus den gemessenen Konzentrationen dreier Schadstoffe (Stickstoffdioxid, Feinstaub (PM₁₀ und PM₂,₅) und Ozon), schreibt das Umweltbundesamt auf seiner Webseite und ergänzt, dass die "gesundheitlich kritischste der drei gemessenen Konzentrationen das Gesamtergebnis bestimmt."
Wie ungesund ist der Saharastaub?
Wenn wir die Pflanzen fragen könnten, würden die sagen: sehr gesund. Die verschiedenen Oxide liefern nämlich wertvolle Nährstoffe, nicht nur für unsere Pflanzen, sondern bei anderer Windrichtung auch für den Regenwald im Amazonas. Das heißt auch: Das Phänomen Saharastaub oder "Blutregen" gibt es mehrfach im Jahr.
So lange das weit über auf unseren Köpfen passiert und dann abregnet, ist das für unsere Atemluft nicht weiter schlimm. Spielt sich das auf Kopfhöhe ab, atmen wir den Staub auch ein. Das ist nicht schön, aber für gesunde Menschen kein Problem, sagt Dr. Christian Franke Facharzt für Lungen- und Bronchialheilkunde in Sonneberg und Coburg und Vorstandmitglied des Bundesverbands der Pneumologie. Anders sieht es für Menschen aus, die unter Asthma leiden oder an COPD oder die herzkrank sind.
Wenn der Staub extrem ist, können sich Herz- oder Lungenkranke mit einer Maske schützen und sollten sich im Freien nicht extrem belasten, zum Beispiel durch Sport.
Auch würden Studien belegen, dass der Feinstaub aus dem Verkehr in den Städten und aus der Verbrennung die Atemwege deutlich mehr reizt als der Feinstaub aus der Sahara. Auch das Rauchen – das ist keine Überraschung – ist viel schädlicher und mit unseren Holzheizungen tun wir uns im unmittelbaren Umfeld auch nichts Gutes, was die Luftreinheit betrifft.
Wenn die Wetterlage ungünstig ist, sorgt mitunter ein einziger Heizlaie dafür, dass der Ort eingenebelt wird, Feinstaub inbegriffen. Und alles, was aus einem Schornstein kommt, sollte man besser nicht in der Lunge haben.
MDR (dvs)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Ramm am Nachmittag | 10. April 2024 | 16:40 Uhr
Not Found
The requested URL /api/v1/talk/includes/html/62bf57eb-d5d0-4765-afff-d08def32ab08 was not found on this server.