Mit dem Vorrücken der Roten Armee im Osten wurde Thüringen ab 1944 von Menschenmassen überflutet. Es waren Ausgebombte und Evakuierte aus den Ballungszentren im Westen, Kinder, die vor den Bombenangriffen in Sicherheit gebracht werden sollten und durch die so genannte Kinderlandverschickung in Thüringen waren.
Flüchtlinge, die sich vor der Roten Armee aus Ostpreußen, Polen und Tschechien in Sicherheit bringen wollten, später dann aus Polen und Tschechien Vertriebene Deutsche, aber auch heimkehrende Kriegsgefangene und Überlebende der Zwangsarbeit, die nicht wussten, wohin. Besonders kritisch war die Lage im Eichsfeld, wo die russische, die amerikanische und britische Besatzungszone aneinandergrenzten. Innerhalb weniger Monate durchquerten 2,5 Millionen Menschen diese Region.
Dazu spricht Dagmar Weitbrecht in der Kulturnacht am Sonntagabend nach 22 Uhr mit dem Historiker Dr. Torsten Müller, mit einer Eichsfelder Ortschronistin und einer Zeitzeugin, die als 5-Jährige im Sommer 1945 aus dem Sudetenland vertrieben wurde, sowie mit der Autorin Sabine Bode, die sich mit den psychischen Folgen von Flucht und Vertreibung beschäftigt hat.