Biologe, Hochschullehrer, "deutscher Darwin", Forschungsreisender, Künstler, Monist, Pazifist, Rassentheoretiker und im Ersten Weltkrieg dann auch Nationalist – Ernst Haeckel (1834-1919) gehört zweifellos zu den eindrucksvollsten Persönlichkeiten der deutschen Geschichte.
In der Schule kommt an Haeckel niemand vorbei. Denn: Elemente seines Werkes wirken noch bis heute nach und sind nunmehr Bestandteil unseres Allgemeinwissens. Doch genauso sehr wie seine Forschungen geschätzt und geachtet wurden, so sehr wurden sie auch missverstanden.
"Haeckel war eine äußerst ambivalente Figur, die für die unterschiedlichsten Zwecke instrumentalisiert wurde", sagt Dr. Karl Porges von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Gemeinsam mit seinem Kollegen Prof. Dr. Uwe Hoßfeld hat Porges das Buch "Ernst Haeckel in der DDR" herausgegeben.
In der MDR THÜRINGEN Kulturnacht am Sonntagabend nach 22 Uhr reist Autorin Juliane Maier-Lorenz gemeinsam mit Autor Dr. Karl Porges in die Vergangenheit zurück und lässt sich erklären, welche Rolle Haeckel in Forschung und Lehre sowie in der politischen Bildungsarbeit insbesondere der DDR gespielt hat. Eine Rolle spielen dabei auch zwei Drehbücher, deren Material bisher unveröffentlicht war.