30 Jahre im Radio Nach 1.500 Folgen – "Flirteinander" war zum letzten Mal auf Sendung

• Fast 30 Jahre lang hat "Flirteinander" Menschen zusammengebracht. Gut 23.000 Singles haben sich in der Sendung gemeldet.
• Einige Paare haben geheiratet. Aber auch viele Freundschaften haben hier ihren Anfang gefunden.
• In der letzten Sendung hat Moderatorin Sabine Küster zurückgeblickt und Flirt-Tipps gegeben.

An das erste Paar, das sich bei ihr gefunden hat, erinnert sich Sabine noch gut. Gisela und Roland haben sich im Mai 1995 kennengelernt und vier Monate später geheiratet. "Es war eine ganz, ganz große Liebe. Die beiden haben sich so gut verstanden", erzählt Sabine.

Diese erste "Flirteinander"-Beziehung hat fast 25 Jahre gehalten – bis zu Rolands Tod. Der Kontakt zu Gisela blieb bestehen, sagt Sabine. "Sie schreibt mir regelmäßig, wie es ihr geht, was sie macht. Schickt mir jeden Mittwoch liebe Grüße ins 'Flirteinander'-Studio", erzählte sie vor ihrer letzten Sendung. Auch viele andere Paare melden sich regelmäßig, schicken Urlaubsgrüße oder Fotos, sagt Sabine.

Im Dezember 1994 ging "Flirteinander" zum ersten Mal auf Sendung. Seitdem meldeten sich gut 23.000 Singles bei MDR SACHSEN-ANHALT, 11.200 Frauen und 12.000 Männer, erzählt Sabine, die seit Beginn der Sendung ihre eigene Statistik geführt hat. Und die zeigt auch: Allein in den vergangenen zwei Jahren haben 48 Partnerschaften in ihrer Sendung begonnen.

Aber auch so manche Freundschaft hat bei "Flirteinander" begonnen. Zuletzt hatten sich durch die Sendung Gruppen gefunden, die nach Neuseeland gereist oder mit dem Nachtzug nach Paris gefahren sind.

Wie viele "Flirteinander"-Paare letztendlich geheiratet haben, weiß Sabine nicht. Sie schätzt, dass es 50 oder 60 waren und sagt gleichzeitig: "Die Zahl ist nicht entscheidend. Entscheidend ist, dass Menschen miteinander glücklich sind, dass sie zusammenleben, dass sie sich gut verstehen." Der Trauschein spiele dabei keine Rolle.

In insgesamt 1.500 Sendungen hat Moderatorin Sabine Küster viele ganz unterschiedliche Menschen kennengelernt. Der älteste Kandidat war 88 Jahre alt und hat bei "Flirteinander" seine Traumfrau gefunden, erzählt sie. Dem jüngsten Anrufer, der sich mit damals 15 Jahren anmelden wollte, habe sie gesagt, er solle noch ein bisschen warten.

Langweilig wurde es Sabine Küster in fast 30 Jahren nie. Sie bezeichnet sich selbst als "Menschenfreund", der gern zuhört und bedankt sich bei allen Anruferinnen und Anrufern für das entgegengebrachte Vertrauen: "Die haben mir so viel anvertraut von ihren Schicksalen, von ihren Lebensumständen und was ihnen alles widerfahren ist." Diese Geschichten seien so unterschiedlich wie die Menschen selbst. Sie habe mit jedem und jeder gern gesprochen.

Und was bleibt nach 1.500 Kuppel-Sendungen? Sabine Küster schätzt vor allem die Momente, in denen sie zufällig Menschen trifft, die bei "Flirteinander" ihre Liebe gefunden haben. So habe sie kürzlich eine Frau im Supermarkt angesprochen. "Das sind die Augenblicke, wo man gar nicht damit rechnet. Dann sagt jemand, 'Ich bin glücklich, weil es Ihre Sendung gibt' und das macht ein bisschen stolz", erzählt die Moderatorin.

Der Abschied von "Flirteinander" war gleichzeitig der Abschied von Sabine Küster im Radioprogramm von MDR SACHSEN-ANHALT. Sie verabschiedete sich somit in den Ruhestand. Nach dem Ende von "Flirteinander" wird mittwochs, ab 20 Uhr "MDR SACHSEN-ANHALT am Abend" zu hören sein – ein Mix aus Nachrichten und Musik.

Allen Singles, die noch auf der Suche nach einem Partner oder einer Partnerin sind, gibt Sabine Küster einen Rat: Mit offenen Augen durchs Leben gehen, Chancen nutzen, mutig sein und ehrlich sein. "Und immer daran denken: Das Glück geht oft sehr ungewöhnliche Wege und kommt manchmal in Augenblicken, in denen man gar nicht damit rechnet".

Und mit diesen Tipps klappt das mit der großen Liebe vielleicht auch ohne "Flirteinander".

MDR (Fabienne von der Eltz) | Erstmals veröffentlicht am 05.02.2024