Fazit So begeistert waren Besucherinnen vom Sommergesang
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27. August 2024, 09:00 Uhr
Ob in Halberstadt, Harzgerode, Diebzig, Wickersdorf, Roßdorf, Elster, Niederwürschnitz oder Haferungen – der MDR-Sommergesang brachte Kultur aufs Land, ermöglichte Austausch und gute Stimmung, teilweise mit Tränen und Gänsehautmomenten. Ein Fazit mit Videos und Bildern.
Offene Türen, strahlende Gesichter, gute Stimmung und gedeckte Kaffeetische – überall, wo der MDR Rundfunkchor auftauchte, wurde er willkommen geheißen. So auch beim Verein "Freunde fürs Leben" in Halberstadt, wo der Chor in der Moritzkirche auftrat, einer kleinen, noch nicht ganz sanierten Stadtkirche. Im Gepäck hatte der Chor das Halberstadt-Lied – extra arrangiert von Dirigent Justus Barleben. Dieser schuf ein Volkslied mit dem Text aus Halberstadt. Der vierstimmige Satz ist ein Geschenk für die Halberstädterinnen und Halberstädter, die es natürlich übernehmen dürfen, versichterte Barleben, der zusammen mit seinem Publikum in der Moritzkirche einen Gänsehautmoment nach dem anderen erlebte.
Besonders gefiel den Gästen die Akustik in dieser Kirche – zu selten werde diese hier für klassische Musik genutzt, das soll sich künftig ändern. Den ersten Chortag ließen die Sängerinnen und Sänger auf dem Appellplatz eines ehemaligen Kinderferienlagers in Harzgerode ausklingen. Dort genossen alle neben der Musik selbstgestopfte Bratwürste und gute Gespräche.
Es war ein wirklich beeindruckendes Erlebnis.
"Nachdem die ganze Vor- und Nachbereitung erledigt ist, möchte ich mich nochmal im Namen des BMK und des Männerchores Harzgerode bei euch bedanken", schrieb Adolf Dörre vom Ferienlager Harzgerode. "Es war ein wirklich beeindruckendes Erlebnis euren Chor hören zu dürfen."
Kultur ermöglicht entspannten Austausch
Weiter ging es für einen Teil des Chors nach Diebzig, einem Dorf im Norden Sachsen-Anhalts. Hier trat der Chor vor einer kleinen Kirche auf und etliche Besucherinnen und Besucher hatten sogar weite Wege für das Konzert auf sich genommen. Besonders freute sich auch der Bürgermeister des Osternienburger Landes, dem es wichtig ist, dass sich vor allem auf dem Land die Menschen treffen, ins Gespräch kommen, sich austauschen. Diese entspannten Kontakte lassen sich bei kulturellen Angeboten bestens pflegen.
Auch in Wickersdorf wurde mit Tränen der Rührung in den Augen vom Konzert des MDR-Rundfunkchors gesprochen, da der Chor die Leute seine Wertschätzung mit jeder Melodie vernehmen lies. In Wickersdorf wurde ebenso ein Lied neu vertont – ein Lied, was sich stets verändert, so wie es auch die Bewohnerinnen und Bewohner des Ortes tun, berichten Konzertbesucherinnen und -besucher. In der Lebensgemeinschaft Wickersdorf leben Menschen mit Behinderung.
Viel Lob und Dankbarkeit
"Großes Dankeschön und Hut ab", bedankte sich u. a. Haiko Jakob von der Lebensgemeinschaft Wickersdorf bei der gesamten Crew, dem Chor und dem Dirigenten. "Es war ein äußerst gelungener Nachmittag. Unsere Bewohner schwärmen noch heute davon!" Sie hätten es auch gleich in alle Welt verbreitet; es habe viele wohlwollende Anrufe und Nachrichten aus verschiedenen Orten der Republik gegeben: "Einige Angehörige, welche gestern auch anwesend waren, haben gesagt, was hier alles gelebt wird, macht einem das Herz warm. Wickersdorf ist eine echte Perle. Sie haben federführend dazu beigetragen! Danke!"
Wir sind sehr dankbar für dieses tolle Konzert heute. Das wird mit Sicherheit noch lange ein Gesprächsthema in unserer Gegend sein!
Auch aus anderen Orten, in denen der Sommergesang Halt gemacht hat, kam jede Menge Lob: "Danke an alle vom MDR für diesen wunderschönen Abend. Ich kann nicht genug Worte finden für meine Freude!", schrieb Sabine Hirsch aus Zahna-Elster. Auch in Niederwürschnitz seien die Besucher wirklich gut gestimmt nach Hause gegangen und sehnen sich nach einem weiteren Konzert, so Robert Eberlein aus Niederwürschnitz. Für ihn persönlich sei MDR KULTUR "wie eine große Familie", er sei "immer wieder begeistert von den vielen Angeboten und Anregungen". Und Kati Wichler aus Roßdorf schrieb: "Wir sind sehr dankbar für dieses tolle Konzert heute. Das wird mit Sicherheit noch lange ein Gesprächsthema in unserer Gegend sein!"
Rundfunkchorsängerinnen und -sänger wünschen sich eine Wiederholung
In Haferungen trat ein Teil des MDR-Rundfunkchors mit dem regionalen Chor auf – eine Inspiration für die hiesige Chorleiterin Isabel Krone, die neben den schönen Klängen auch die Idee mitnimmt, wieder häufiger klassische Lieder anzustimmen. Nach dem Konzert stärkten sich die Sängerinnen und Sänger mit selbstgebackenem Kuchen und Kaffee. MDR-Chorsängerin Manja Raschka und -sänger Andreas Fischer freuen sich auf eine mögliche zweite Runde für den Sommergesang.
Auch wenn beide einfach zu gut und etwas zu viel gegessen hatten, freuten sie sich über die vielfältigen Eindrücke aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Beide gaben zu: "Wir treten viel zu oft in Abendgarderobe in feierlich geschmückten Konzerthäusern auf." Auf der Sommergesang-Reise haben sie gemerkt, wie viele schöne, stimmungsvolle Orte es gibt. Deshalb wünschen sie sich, dass es eine neue Auflage des Sommergesangs gibt. Nur so viel essen dürfen sie bei Runde zwei nicht mehr. "Dann werden wir fett und das Gewandhaus wird zu klein", so Andreas Fischer lachend zum Abschied – der Sommergesang 2024 war ein voller Erfolg.
Das begeisterte Publikum zeigt, wie wichtig es ist, nahbar und zugewandt in die Fläche unseres Sendegebietes zu gehen.
"Ich freue mich sehr über dieses großartige Projekt, das MDR KULTUR und MDR KLASSIK gemeinsam und so erfolgreich aus der Taufe gehoben haben, medial toll unterstützt von den Landesfunkhäusern in den drei Ländern", sagte die verantwortliche MDR-Programmdirektorin Jana Brandt. "Ein großer Dank auch an den MDR-Rundfunkchor, der mit auf die Orte zugeschnittenen Titeln sehr emotionale Momente geschaffen hat. Das begeisterte Publikum zeigt, wie wichtig es ist, nahbar und zugewandt in die Fläche unseres Sendegebietes zu gehen."
Dieses Thema im Programm: MDR KLASSIK | MDR KLASSIK am Morgen | 27. Juli 2024 | 08:40 Uhr