Jubiläum der MDR-Ensembles Tosender Applaus beim Festkonzert "100 Jahre Musik für den Rundfunk"
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02. März 2024, 12:02 Uhr
Das MDR-Sinfonieorchester und der MDR-Rundfunkchor feierten gestern Abend ihr 100-jähriges Bestehen im ausverkauften Gewandhaus mit Liveübertragung ins MDR-Fernsehen. Dabei waren Starpianist Fazil Say und Chansonnier Tim Fischer. Das Publikum quittierte dieses Fest der Genres und Generationen durch 100 Jahre Radio-Musik-Geschichte am Ende mit tosendem Applaus.
Fulminanter Auftakt von Chor und Orchester
Mit der Krönungshymne Zadok des Priest von Georg Friedrich Händel gelang dem MDR-Rundfunkchor und dem MDR-Sinfonieorchester unter der Leitung von Philipp Ahmann ein Auftakt, der wohl jedem im Saal unter die Haut ging. Das stimmgewaltige Barockstück ist unter Fußballfans ebenso beliebt wie bei Klassikfans im Saal.
"Ein prachtvolles Krönungsstück, was ganz gut zu unserer Feierlichkeit passt", resümierte Chordirektor Philipp Ahmann.
Von Händel dann ein Sprung ins 21. Jahrhundert zum Grimmepreisträger und Streaminghit "Zu Asche zu Staub", dem Titelsong der Fernsehserie Babylon Berlin, den das MDR-Sinfonieorchester einst höchstselbst eingespielt hatte – mit einem glamourösen Solisten Tim Fischer auf der Bühne.
Durch sämtliche Genres von Klassik, über Pop, zu Jazz und Filmmusik reihte sich ein musikalisches Highlight ans nächste.
Am Pult übernahmen Philipp Ahmann und Dennis Russell Davies im Wechsel das Dirigat. Der 1944 geborene Amerikaner arbeitet seit 2020 mit dem MDR-Sinfonieorchester. Er sieht ein Alleinstellungsmerkmal der MDR-Klangkörper:
Wenn ich durch diese Geschichte dieses Orchesters gehe, sehe ich immer wieder Uraufführungen und Komponisten. Komponisten, die dirigieren und die hier zu Hause sind.
Talentierte Nachwuchskomponisten und -komponistinnen gefeiert
Aus diesem Grund fanden sich viele Auftragswerke im Programm wieder – von gestandenen und jungen talentierten Nachwuchs-Komponistinnen und Komponisten, die selbst im Publikum saßen, z. B. Shir-Ran Yinon, die ein 90-Sekunden-Miniaturwerk für das Orchester komponiert hat. Oder die 26-jährige Marta Kowalczuk, die für ihre Musik zum Stummfilm "Rundfunk auf dem Lande" viel Applaus bekam:
"Es war eine unglaubliche Freude, wieder das Stück zu hören und mit Orchester zu erleben."
Brillanter Chorgesang
Ein ausgesuchter Jubiläumsschatz war auch die berühmteste Motette von Anton Bruckner Locus iste. Dabei zeigte der größte Rundfunkchor Deutschlands mit seinen 72 Musikern und Musikerinnen, der für Chordirektor Philipp Ahmann keine Limits im Repertoire kennt, seine ganze Brillanz. Altistin Katharina Thimm sieht neben der emotional-musikalischen auch eine wichtige gesellschaftliche Strahlkraft des homogenen Zusammenspiels.
"Wir müssen uns ganz genau zuhören und das ist eines der wichtigen Dinge im menschlichen Miteinander. Wir müssen auf uns achten, dass wir in der großen Gruppe unser Individuum mit einbringen und trotzdem zu einem ganz kompakten und stimmigen Ganzen kommen."
Intendant Ralf Ludwig sicherte seinen Medienensembles an diesem Abend seine volle Unterstützung für die Zukunft zu.
"Es ist ein wunderbarer Chor mit einem starken internationalen Renommee. Die beiden Ensembles sind fester Bestandteil unseres Kulturauftrages und ich persönlich habe mir auch auf die Fahne geschrieben in meiner Amtszeit als Intendant, das Thema Kultur voranzubringen und dazu zählen die Klangkörper."
Am Schluss erhob sich ein begeistertes Publikum
Mit einem Foxtrott von Eduard Künneke ging schließlich die Gala und Zeitreise durch die 100-jährige Geschichte der Rundfunkensembles beschwingt und energiegeladen zu Ende.
5 Stimmen aus dem Publikum
"Es war ganz großartig. Ich habe aber auch nichts Anderes erwartet."
"Es war wunderbar und vor allem auch ‘ne tolle Stimmung."
"Phantastisch. Gerade der Chor und das Orchester zusammen, ganz große Klasse."
"Der Solochor war einzigartig. Bruckner hat mich am meisten begeistert."
"Mir haben die Mikrokompositionen gefallen und ich hatte ganz oft Gänsehaut."
Hinweis: Das Gala-Konzert "Hallo, hier spricht Leipzig –100 Jahre Musik für den Rundfunk" können Sie in der ARD-Mediathek noch einmal erleben.
Dieses Thema im Programm: MDR KLASSIK | 01. März 2024 | 20:15 Uhr