Di 04.02. 2025 14:00Uhr 30:00 min

Eine Skulptur von Grete Minde am Rathaus Tangermünde
Eine Skulptur von Grete Minde am Rathaus Tangermünde Bildrechte: imago/imagebroker
MDR KULTUR - Das Radio Di, 04.02.2025 14:00 14:30
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MDR KULTUR - Die Klassikerlesung Grete Minde (Folge 2 von 20)

Grete Minde (Folge 2 von 20)

Nach einer altmärkischen Chronik

von Theodor Fontane

  • Stereo
Tangermünde im Jahr 1615. Das Waisenkind Grete Minde - zu Beginn der Handlung 13 Jahre alt - wächst in der Familie ihres kaltherzigen Stiefbruders Gerdt auf. Trost und Zuwendung findet Grete bei der alten Regine, die seit langer Zeit dem Hause Minde als Haushälterin dient und die der heranwachsenden Grete verbunden ist. Und auch der etwas ältere Nachbarjunge Valtin Zernitz steht Grete bei - aus der kindlichen Freundschaft der beiden wird schon bald eine zarte jugendliche Liebe.

Mit Valtin verläßt Grete heimlich die Stadt, kehrt aber nach drei Jahren zurück - mit einem Kind und Valtin, der jedoch schwer erkrankt und wenig später stirbt. Auf dem Totenbett bittet er Grete, um des Kindes willen in das Haus ihrer Familie zurückzukehren. Gerdt aber weist Grete zurück und verweigert ihr auch den Anteil des Erbes. Als der Rat der Stadt schließlich ihre Klage abschlägig beurteilt, legt sie aus Hass und Enttäuschung ein Feuer, das Gerdts Haus und schließlich die ganze Stadt in Schutt und Asche legt. Sie selbst kommt mit ihrem Kind in den Flammen um.
Fontane, der sich 1878 für Lokalstudien in Tangermünde aufhielt, schrieb die Novelle 1879 und wich dabei von den historischen Begebenheiten ab.

Theodor Fontane, am 30. Dezember 1819 in Neuruppin (Brandenburg) geboren, wurde wie sein Vater Apotheker. 1849 entschloss er sich jedoch, seine schriftstellerische Tätigkeit zum Hauptberuf zu machen und arbeitete fortan als Auslandskorrespondent, Kriegsberichterstatter und Theaterkritiker. Erst mit fast sechzig Jahren begann er seine berühmten Romane und Erzählungen zu schreiben. Theodor Fontane starb am 20. September 1898 in Berlin.

Kurt Böwe, am 28. April 1929 in Reetz geboren, studierte trotz bestandener Aufnahmeprüfung an der Schauspielschule des Deutschen Theaters zunächst Germanistik und Theaterwissenschaften in Berlin, um eine akademische Laufbahn einzuschlagen, wechselte dann aber ins Schauspielfach und von der Studentenbühne ans Maxim Gorki Theater, danach ans Landestheater Halle.

Von 1973 bis 1997 gehörte er zum Ensemble des Deutschen Theaters Berlin. Mit unverwechselbarer Intensität gestaltete er seine Figuren auch in Film und Fernsehen, in unzähligen Hörspielen beim Rundfunk, auf Schallplatten und Hörbüchern (im MDR zuletzt "Eine langweilige Geschichte" von Anton Tschechow, 1998). Kurt Böwe starb am 14. Juni 2000 in Berlin.
Mitwirkende
Produktion: MDR 1995
Darsteller
Mitwirkende:
Kurt Böwe