Biografie Ulrich Walter: der fünfte Deutsche im All

Am 26. April 1993, nach fünfjähriger Vorbereitungszeit, begann das große Abenteuer, das das Leben von Ulrich Walter prägte: Als fünfter Deutscher überhaupt flog er ins Weltall.

Ulrich Walter studierte Physik in Köln und bewarb sich 1986 nach seiner Promotion als Wissenschaftsastronaut. Ein Jahr später wurde er ins Deutsche Astronautenteam berufen und am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie bei der NASA in Houston ausgebildet.

1993 war es so weit: Zehn Tage lang umkreiste Walter als Crewmitglied der Raumfähre Columbia 89 die Erde. Gemeinsam mit seinen Kollegen führte er in dieser Zeit knapp 100 Experimente durch und hielt die Mission auf einzigartigen Bildern fest. „Wenn Sie einmal die Erde mit Abstand sehen, dann sehen Sie, dass unser ‚Kokon-Blick‘ falsch ist“, sagte er später im Deutschlandradio über seine Mission. Um möglichst viele Menschen an seiner Erfahrung teilhaben zu lassen, hält Walter seitdem regelmäßig Vorträge und schrieb zahlreiche Bücher, Kolumnen und Artikel über das Weltall.

Nach seiner Zeit als Astronaut arbeitete er weiter für das DLR sowie kurzzeitig in der freien Wirtschaft. Ab 2003 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2023 war Walter Professor für Raumfahrttechnik an der Technischen Universität München. In dieser Position forschte er im Bereich Satellitentechnologie und Robotik und gab sein umfangreiches Wissen an Generationen von Studierenden weiter. Auch als Moderator von Wissenschaftssendungen nahm er sein Publikum immer wieder mit auf eine Reise ins Universum. Seit 2020 ist er im Bayerischen Ethikrat u. a. zuständig für die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf das Leben unserer Gesellschaft.