Ungarn Sziget-Festival in Budapest – bunt, liberal, weltoffen

13. August 2018, 11:36 Uhr

Die 26. Ausgabe des Sziget-Festivals läuft noch bis zum 15. August. Mit seiner liberalen Stimmung und Meinungsfreiheit wirkt das Festival wie ein Gegenkonzept zur national-konservativen Politik der Orban-Regierung.

1993 fand das Sziget-Festival zum ersten Mal statt. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1989 waren die Finanzmittel für die sozialistischen Sommercamps weggefallen. Eine Gruppe von Studenten machte trotzdem weiter und organisierte in Eigenregie eine Reihe von Open-Airs auf der nördlichsten der drei Stadtinseln Budapests, der Óbudai-Insel. Was klein begann, entwickelte sich schnell zum Publikumsmagnet. Bereits drei Jahre nach seiner Gründung lockte das Sziget 250.000 Besucher an.

Konzerte, Theater, Workshops

Sziget-Festival
Das Sziget-Festival steht für Weltoffenheit und Toleranz Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Heute sind es knapp 500.000 junge Menschen als aller Welt, die jedes Jahr Anfang August auf die Insel kommen. Dort erwartet sie ein breites Spektrum an Veranstaltungen: Neben Konzerten gibt es auch Theater- und Tanzvorführungen, Workshops und Lesungen. Das Line up ist auch in diesem Jahr prominent bestezt. Für Stimmung sorgen u.a. Artic Monkeys, Mumford & Sons, Liam Gallagher und Lana del Rey. Die Festivalmacher setzen nicht nur auf internationale Headliner, auch nationale Künstler sind mit von der Partie. Jedes Jahr ruft das Festival junge Kreative zu einem Kunstwettbewerb auf. Die Gewinner dürfen sich auf dem gesamten Festivalgelände austoben.

Bei all der Feierstimmung sind auch politische Akteure auf dem Sziget-Festival vertreten. Ethnische und gesellschaftliche Minderheiten, wie Sinti und Roma und Homosexuelle haben Infostände, die Nichtregierungsorganisation Transparency International hält jedes Jahr Vorträge.

Insel der Freiheit

Der rechtspopulistischen Regierungspartei Fidesz ist das Festival mit seiner liberalen Stimmung und Meinungsfreiheit ein Dorn im Auge. Mit dem Amtsantritt von Oberbürgermeister István Tarlós, der von Fidesz unterstützt wird, im Jahr 2010, forderte die Stadt eine Miete in Höhe von fünf Millionen Euro. Diese Summe hätte das Aus für das Sziget bedeutet. Am Schluss einigte man sich auf eine knappe halbe Million Euro – immer noch ein harter Brocken für die Veranstalter. Seit dieser Zeit findet das Festival jedes Jahr unter dem Motto "Insel der Freiheit" statt.

Osteuropa

Das Sziget Festival in Budapest

1993 riefen wagemutige Studenten das Sziget Festival in Budapest ins Leben – sieben Tage Musik, Theater und schräges Kino auf einer Insel in der Donau. Heute gilt Sziget als eines der besten Kulturfestivals in Europa.

Sziget-Festival
Rund um die Bühnen und das riesige Zeltlager gibt es Supermärkte, eine Apotheke, eine Sparkasse... Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
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Rund um die Bühnen und das riesige Zeltlager gibt es Supermärkte, eine Apotheke, eine Sparkasse... Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
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Über dieses Thema berichtete MDR Aktuell auch im: Radio | 12.08.2016 | 19:57 Uhr

Festivals in Osteuropa

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