Polens jüngster Rennfahrer Mit 24 PS auf die Piste
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29. September 2016, 09:38 Uhr
Bruno liebt Autos, vor allem seinen weißen Fiat 126p. Seit einem halben Jahr fährt der 4-Jährige das polnische Kult-Auto. Der "Maluch", der Kleine wie ihn die Polen nennen, scheint wie für Bruno gemacht: niedlich und kompakt. Selbst beim Einsteigen muss Bruno nicht hochklettern, so klein ist der Wagen. Die Idee den Fiat umzubauen, hatte Brunos Vater, Tomasz Gryc: "Mein Sohn fährt Kart seit er drei Jahre alt ist. Er wollte irgendwann auch mal in ein 'richtiges' Auto." Es sollte nicht so teuer werden und leicht anzupassen sein: Sitz erhöht, Pedal und Kupplung versetzt, Motor gedrosselt.
Sicherheit geht vor
Bruno fährt den Fiat auf einer Rennstrecke bei Warschau. Ein freies umzäuntes Gelände, weit weg vom Straßenverkehr. Der Junge wird bei jeder Fahrt von seinem Vater auf dem Beifahrersitz begleitet. Im Notfall kann Tomasz Gryc mit einer eigenen Bremse eingreifen, ähnlich wie in einem Fahrschulauto. Bruno soll nicht rasen und sich in Gefahr bringen, sondern Spaß haben. Auf maximal 60km/h lässt sich das Auto beschleunigen, mehr als 40km/h fahre sein Sohn aber selten, sagt Vater Tomasz Gryc.
Das Rennfahrer-Gen
Für Bruno sind Wochenenden auf Rennstrecken ganz normal, denn der 4-Jährige ist mit schnellen Autos aufgewachsen. Sein Vater ist Rennfahrer und nimmt seit mehr als zehn Jahren auch internationale Rallyes teil. Tomasz Gryc begann seine Karriere ebenfalls in einem Fiat 126p, damals war er allerdings schon erwachsen.
Viele Rennfahrer stammen aus Familien, in denen der Geschwindigkeitsrausch von Generation zu Generation weitergegeben wird: Die Schumacher-Brüder sind quasi auf der Go-Kart-Bahn des Vaters groß geworden. Ralf Schumacher soll wie Bruno als 3-Jähriger vom Vater in ein Kart gesetzt worden sein und Michael Schumachers Sohn, Mick, trägt den Rennfahrerberuf bereits in die dritte Generation.
Benzin im Blut
"Es ist nicht unser Wunsch, dass Bruno einmal Rennfahrer wird", sagt Tomasz Gryc. "Das Autofahren ist nur eine von vielen Welten, die wir ihm zeigen." Bruno lernt schwimmen und Skifahren oder geht mit seinen Freunden auf den Spielplatz. Er darf ein ganz normales Kind sein, so der Vater. "Bruno gibt selten mit seinem Hobby an, denn wenn ich nicht dabei bin, um zu bestätigen, dass er tatsächlich einen Fiat fährt, dann glaubt ihm sowieso niemand." Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen steht Brunos Berufswunsch fest: Er möchte einmal Rennfahrer werden - wie sein Papa. Und der kennt darauf augenzwinkernd nur eine Antwort: "Das wird teuer."