Boris Nemzov über russische Propaganda und Sanktionen

29. Juni 2017, 17:04 Uhr

Der Oppositionspolitiker Boris Nemzov galt als radikaler Kritiker des Putins-Regimes. In einem Interview kurz vor seinem Tod sprach er sich im Dezember 2014 für EU-Sanktionen gegen die "Milliardäre aus dem Umfeld Putins" aus. Am 27. Februar 2015 wurde er auf einer Straße in der Moskauer Innenstadt erschossen.

Nemzov gehörte zu den außergewöhnlichsten Politikern Russlands. Er war seit 1989 in der Politik und gilt als ehrlich und prinzipientreu. Unter Jelzin erklomm er als talentierter Manager die Höhen der Macht. Unter Putin wurde er zum kompromisslosen Oppositionellen und Kritiker des Regimes. Im vergangenen Jahr hatte er mehrfach Drohungen erhalten und wusste um die Risiken, die seine Position in Bezug auf die Ukrainepolitik und sein Kampf gegen die Korruption mit sich brachten. Trotzdem war er stets ohne einen Wachschutz unterwegs.

Zum verabredeten Interview im Dezember 2014 kam Nemzow anderthalb Stunden zu spät. Als er aber Platz genommen hatte, wirkte er einerseits gelassen, andererseits aber voller leidenschaftlicher Energie für die politische Sache. Die Antworten kamen wie immer deutlich, teilweise provokativ. Auch bei schwierigen Themen wie russischer Propaganda und Sanktionen gegen Russland.  

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