Bogenschießen als Volkssport in Burjatien
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16. Juni 2017, 10:08 Uhr
Andere Länder, andere Volkssportarten: In Deutschland schwingen viele Leute in der Freizeit die Bowlingkugel, in Burjatien, einer kleinen russischen Republik in Ostsibirien, an der Grenze zur Mongolei, greifen die Bewohner dagegen zu Pfeil und Bogen.
Bogenschießen ist ein Volkssport rund um den Baikalsee in Ostsibirien. Zumindest bei den Burjaten, einer lokalen russischen Minderheit, die mit den Mongolen verwandt ist. Ähnlich wie ihre Vetter aus der Mongolei haben die Burjaten aus alten Kriegstechniken Sportarten entwickelt: die "Surharban". Dazu zählen Ringen, Pferderennen und eben das Bogenschießen.
Die Bogenschützen messen sich regelmäßig in Wettkämpfen. Ziel ist es, auf bis zu 75 Meter Entfernung möglichst viele etwa Cola-Dosen-große Zylinder zu treffen. Früher bestanden diese aus Schaafs-Eingeweiden, heute findet auch Kunststoff Verwendung. Die Sportler müssen während des Wettkampfes reich verzierte burjatische Gewänder tragen. Das ist Pflicht!
Immer mehr Frauen entdecken die "männlichen Sportarten" für sich
Die "männlichen Sportarten", wie "Surharban" übersetzt heißt, sind jedoch längst keine Domäne der Männer mehr. Seit dem Ende der Sowjetunion mischen immer mehr Burjatinnen mit. Oft sind es junge Mädchen. Trainiert wird gemeinsam. Ziel sind die regelmäßigen Wettbewerbe im Sommer. Als Highlight gelten die alljährlichen "Nadan Games" im Juli, ein dreitägiger Surharban-Wettkampf in der Mongolei. Natürlich nehmen auch Frauen daran teil.
Über dieses Thema berichtete MDR Aktuell auch im Radio: MDR | 16.011.2016 | 12:05 Uhr