Bärenplage in Rumänien?

04. Juli 2018, 15:50 Uhr

Während in Deutschland immer wieder über den allzu strengen Schutzstatus von Wölfen gestritten wird, ist in Rumänien eine hitzige Debatte um den EU-weit geschützten europäischen Braunbären entbrannt.

Fast täglich berichten die rumänischen Medien über Bärenangriffe auf Menschen, Nutztiere und Bauernhöfe. Doch ihr Abschuss ist strengstens verboten. Im Oktober 2016 hat das Umweltministerium in Bukarest verboten, das größte Raubtier Europas zu jagen. Zur Begründung hieß es, Jagdverbände hätten die Zahl der Bärenpopulation bewusst höher angegeben, um hohe Abschussquoten zu erhalten und mehr lukrative Bärenjagden durchführen zu können.

Braunbär in rumänischer Wildnis
Braunbären - seit Menschengedenken in Rumänien beheimatet Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Naturschützer feiern das Jagdmoratorium als großen Sieg, doch die Problembären sind nicht wegzudiskutieren. Jäger, Bauern und Lokalbürgermeister protestieren. Sie wollen die Aufhebung des Jagdverbots und warnen davor, dass die Attacken der Braunbären noch weiter zunehmen werden.

József Benke, Jäger
Jäger Benke Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Davon ist auch Jäger József Benke überzeugt. Er fordert sogar eine Präventionsquote, nur so könne man der Überpopulation der Braunbären Herr werden. "Es muss klar sein, dass jeder Bär zum Problembär werden kann", sagt Benke. Doch Rumäniens Umweltministerin schließt eine Jagdquote für Bären weiterhin aus.

(zuerst veröffentlicht am 07.11.2017)

Über dieses Thema berichtete HEUTE IM OSTEN auch im TV: MDR Aktuell | 18.11.2016 | 17:45 Uhr