Chronik Der Vietnamkrieg - die wichtigsten Daten
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15. Januar 2021, 15:30 Uhr
Elf Jahre wütete der Krieg zwischen Nordvietnam und den USA. China und die Sowjetunion unterstützten die Vietnamesen und standen damit der Supermacht USA gegenüber. Die Amerikaner warfen im Verlauf des Krieges acht Millionen Tonnen Bomben auf Vietnam ab, mehr als doppelt so viel wie im gesamten Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kamen. Viele Vietnamesen litten außerdem unter dem Einsatz hochgiftiger Chemikalien, wie dem Pflanzengift "Agent Orange", das die Amerikaner im Dschungel versprühten.
Inhalt des Artikels:
- 21. Juli 1954: Die Teilung Vietnams
- Juli 1956: Südvietnam lehnt Wahlen ab
- 05. August 1964: Eingreifen der USA
- 02. März 1965: Operation Rolling Thunder startet
- 08. März 1965: US-Kampftruppen betreten Südvietnam
- 31. Januar 1968: Tet-Offensive startet
- 16. März 1968: Massaker in Mỹ Lai
- 31. Oktober 1968: Ende der US-Bombenangriffe
- Juli 1969: Die Nixon-Doktrin
- März 1970: Invasion Kambodschas
- März 1972: Invasion Südvietnams
- 27. Januar 1973: Waffenstillstandsabkommen wird unterzeichnet
- 30. April 1975: Ende des Vietnamkrieges
21. Juli 1954: Die Teilung Vietnams
Die Genfer Indochina-Konferenz, an der die Volksrepublik China, die USA, Großbritannien, die Sowjetunion, Frankreich, Nord- und Südkorea, Vietnam, Laos und Kambodscha teilnehmen, beschließt für 1956 freie Wahlen in Vietnam. Bis dahin wird das Land provisorisch am 17. Breitengrad geteilt. Das Land zerfällt in ein kommunistisch regiertes Nordvietnam mit der Hauptstadt Hanoi und eine Militärdiktatur in Südvietnam mit der Hauptstadt Saigon. Die Wahlen 1956 sollten in der Wiedervereinigung des Landes münden.
Juli 1956: Südvietnam lehnt Wahlen ab
Die von den USA unterstützte neue südvietnamesische Regierung lehnt die Wahlen ab – mit der Begründung, man habe dem Genfer Abkommen nie zugestimmt. Als tatsächlicher Grund wird die Furcht vor einem kommunistischen Erfolg angenommen.
05. August 1964: Eingreifen der USA
Die USA greifen direkt in den Vietnamkrieg ein und bombardieren Nordvietnam. Beim Fall Südvietnams befürchten sie eine kommunistische Machtübernahme in Südostasien.
02. März 1965: Operation Rolling Thunder startet
Der US-Präsident Lyndon B. Johnson befiehlt eine Verstärkung der Luftangriffe. Die Operation "Rolling Thunder" ("Donnergrollen") startet. Bis zum 30. Oktober 1968 fliegt die amerikanische Luftwaffe 304.000 Einsätze in Nordvietnam. Dabei kommt auch das Entlaubungsmittel "Agent Orange" zum Einsatz. Dieses gefährliche Pflanzenvernichtungsmittel zerstört die Reisfelder und vergiftet Wasserreservoirs. Die chemischen Massenvernichtungswaffen treffen nicht nur die kommunistische Befreiungsarmee, sondern hauptsächlich die Zivilbevölkerung. Auch die berüchtigten Napalmbomben der Amerikaner richten fürchterliche Verluste unter der zivilen Bevölkerung an.
08. März 1965: US-Kampftruppen betreten Südvietnam
Erstmals seit dem Koreakrieg betreten amerikanische Kampftruppen wieder asiatischen Boden. In Da Nang gehen 3.500 Marines an Land. Hanoi spricht von einer "offenen Kriegserklärung".
31. Januar 1968: Tet-Offensive startet
Die Nordvietnamesische Volksarmee startet die sogenannte Tet-Offensive gegen Südvietnam. Die Guerillaeinheiten nehmen zeitweise Teile Saigons ein und dringen bis zum Präsidentenpalast vor, obwohl etwa 500.000 US-Soldaten in Südvietnam stationiert sind.
16. März 1968: Massaker in Mỹ Lai
Ein Massaker an Hunderten Dorfbewohnern in Mỹ Lai wird bekannt und erschüttert die Glaubwürdigkeit der USA. Amerikanische Soldaten töten und vergewaltigen Frauen, Kinder und Greise. US-Präsident Johnson lässt unter dem Druck der weltweiten Öffentlichkeit die Bombenangriffe nördlich des 20. Breitengrades einstellen und drängt auf Friedensverhandlungen.
31. Oktober 1968: Ende der US-Bombenangriffe
US-Präsident Johnson gibt die Einstellung der Bombenangriffe gegen Nordvietnam bekannt.
Juli 1969: Die Nixon-Doktrin
Der neue US-Präsident Richard M. Nixon verkündet seine neue Doktrin: "Vietnamisierung". Dies heißt Abzug der amerikanischen Truppen. Zeitgleich lässt sein Sicherheitsberater Henry Kissinger die Möglichkeit für einen entscheidenden Schlag gegen Nordvietnam prüfen, einschließlich des Einsatzes von Atomwaffen.
März 1970: Invasion Kambodschas
Nixon befiehlt die Invasion des neutralen Kambodschas. Daraufhin kommt es zur größten Antikriegsdemonstration in den USA.
März 1972: Invasion Südvietnams
Nach dem endgültigen Abzug der amerikanischen Bodentruppen aus Südvietnam dringen die nordvietnamesischen Truppen immer weiter nach Südvietnam vor.
27. Januar 1973: Waffenstillstandsabkommen wird unterzeichnet
Nach fast fünf Jahren Friedensverhandlungen unterzeichnen Nord- und Südvietnam ein Waffenstillstandsabkommen, das jedoch nicht eingehalten wird. Der Kampf geht weiter, allerdings sind die USA nicht mehr involviert.
30. April 1975: Ende des Vietnamkrieges
Nachdem Truppen der Vietcong und der nordvietnamesischen Armee Saigon besetzen, kapituliert Südvietnam. Saigon wird in Ho-Chi-Minh-Stadt umbenannt. Damit endet der Vietnamkrieg nach elf Jahren.