"Vater der europäischen Luftfahrt" Hugo Junkers – Der Ikarus von Dessau
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22. August 2007, 16:04 Uhr
Mit seinen Flugzeugen schrieb Hugo Junkers (1859-1935) Luftfahrtgeschichte. Als Erfinder und Ingenieur war er ein genialer Mann, der sich von seiner Behinderung nicht unterkriegen ließ. Und doch sollte er am Ende alles verlieren...
Als "Vater der europäischen Luftfahrt" wird Hugo Junkers häufig bezeichnet. Geboren wird er am 3. Februar 1859 in Rheydt am Niederrhein. Er kommt mit einer verkrüppelten linken Hand zur Welt und muss zahlreiche Operationen über sich ergehen lassen, die jedoch erfolglos bleiben. Trotzdem versucht er in allen Dingen besser zu sein als Menschen mit zwei gesunden Händen. Er spielt Klavier, treibt bis ins hohe Alter viel Sport und turnt schwierige Übungen am Reck.
Als es ihn 1888 mit knapp 30 Jahren nach Dessau verschlägt, ist für ihn die Vision von einem europäischen Linienflugnetz alles andere als eine fixe Idee. Der Fabrikantensohn hat sehr genaue Vorstellungen von der künftigen Luftfahrt, obwohl man seinerzeit den Flugzeugbau nur für eine Spielerei hält. Vier Jahrzehnte später, in den Goldenen Zwanzigern, organisiert Junkers bereits mit einer eigenen Firma, der "Junkers Luftverkehr AG", von Dessau aus den deutschen Linienflugverkehr. Bald sind auch die großen europäischen Städte angebunden.
Warmes Wasser aus der Wand
Das nötige Kapital hat sich Hugo Junkers durch die Patentierung seiner Entwicklungen, wie den Gas- und Ölmotor oder den Gasbadeofen - damit hatte Junkers Deutschland mit "warmem Wasser aus der Wand" versorgt - erwirtschaftet. Doch die Luftfahrtgesellschaft nimmt ihm die Reichsregierung der Weimarer Republik weg, seine Werke und die Flugpatente rauben ihm die Nazis. Wenige Jahre nach seiner Enteignung, am 3. Februar 1935, seinem 76. Geburtstag, stirbt Hugo Junkers, der "Vater der europäischen Luftfahrt".