Deutschland am Ende des Dreißigjährigen Krieges
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06. September 2007, 16:25 Uhr
Am Ende des Dreißigjährigen Krieges stand ein vollständiger kultureller und wirtschaftlicher Zusammenbruch. Doch damit nicht genug: In vielen Gebieten Deutschlands starben fast 40 Prozent der Bevölkerung. Deutschland geriet darüber hinaus in den unmittelbaren Einflussbereich fremder Mächte.
Mitteldeutschland, vor allem der historische Raum an Mittelelbe, unterer Saale und Harzvorland war bei Kriegsende eine der am meisten zerstörten Regionen. Dörfer waren verwüstet oder von den Überlebenden verlassen worden und wurden nicht wieder besiedelt.
Besonders hart traf es die Dörfer rund um Magdeburg und an der großen Durchmarschstraße von Magdeburg nach Halle und Aschersleben. Ebenso diejenigen rund um Saalfeld, wo sich kaiserliche und schwedische Truppen 1640 monatelang gegenüber gestanden hatten. Im Kurfürstentum Sachsen zählten das Elbtal und vor allem ein Streifen von Leipzig über Wurzen, Chemnitz und Freiberg bis nach Dresden zu den am stärksten zerstörten Gebieten.
In Thüringen traf es das Altenburger Land, das Durchzugsland für riesige Truppenmassen war, die hier Quartier bezogen, biwakierten oder das Land plünderten.
Wiederaufbau nach dem Krieg
Am Ende des Dreißigjährigen Krieges stand die Notwendigkeit eines staatlich geschützten Wiederaufbaus und damit eine Verknüpfung von Staat und Wirtschaft, die eine weitreichende Bedeutung für das deutsche Staatsdenken haben sollte. Der Friedensvertrag von Münster beendete andererseits aber auch das Zeitalter der Religionskriege und brach der neuzeitlichen Idee überkonfessioneller Staatsräson die Bahn. Die Zeitgenossen haben den Friedensschluss überschwänglich gepriesen, er galt vielen als Grundlage des europäischen Staatensystems und als Meisterwerk der internationalen Diplomatie. Auch wenn das Vertragswerk keineswegs den "ewigen Frieden" garantieren sollte, so festigte der Friedensschluss doch die Verbindlichkeit des neuzeitlichen Völkerrechts mit Anerkennung von Souveränität und Gleichberechtigung, er war somit erstes Vorbild internationaler Konfliktbewältigung.
Dramatische Folgen
Der Dreißigjährige Krieg ist gewiss eine der traumatischsten Epochen der deutschen Geschichte. Der anteilmäßige Bevölkerungsverlust lag höher als im Zweiten Weltkrieg. Die Zahl der durch den Dreißigjährigen Krieg Entwurzelten und seine materiellen Zerstörungen war ebenso groß, die von ihm ausgelöste kulturelle und wirtschaftliche Erschütterung hielt sogar wesentlich länger an.
Über dieses Thema berichtete MDR um 4 im: TV | 14.02.2018 | 16.00 Uhr