100 Jahre Oster-Abenteuer Die Häschenschule – ein Kinderbuch-Klassiker aus Sachsen
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29. März 2024, 05:00 Uhr
"Die Häschenschule" von Albert Sixtus gibt es bereits seit 1922. Ihre Reise um die Welt treten die bekannten Hasenkinder in Sachsen an, denn der Autor Albert Sixtus hat den Kinderbuchklassiker während seiner Lehrertätigkeit im sächsischen Kirchberg geschrieben. Zwei Jahre später - nämlich 1924, vor 100 Jahren - hat er es mit den passenden Bildern von Fritz Koch-Gotha veröffentlicht.
"Die Häschenschule - Der große Eierklau" lief 2022 erfolgreich im Kino. Es war bereits das zweite Animationsabenteuer, dessen Handlung sich an das beliebten Kinderbuch "Die Häschenschule" von Albert Sixtus anlehnt. Dass die Häschen schon über 100 Jahre auf dem Buckel haben, merkt man den possierlichen Tierchen dabei gar nicht an.
Häschenschule: Internationaler Erfolg
"Die Häschenschule" gehört in Deutschland aber vor allem zu den erfolgreichsten Bilderbüchern. Doch auch international hoppeln die beliebten Häschen durch den Schulalltag, denn es gibt das Buch übersetzt zum Beispiel auf Englisch, Italienisch, Chinesisch, Japanisch, um nur einige zu nennen. Sogar auf Latein kann man die Abenteuer als "Lepusculorum Schola" lesen.
Kinderbuch-Klassiker made in Sachsen
1915 tritt Albert Sixtus eine Stelle als Lehrer an der Städtischen Realschule in Kirchberg an. Bereits im Jahr 1920 wird sein Buch "Der Zuckertütenbaum" mit Illustrationen von Richard Heinrich veröffentlicht. Auch der "Zuckertütenbaum" avancierte zum Kinderbuchklassiker. Doch es kommt noch besser. 1922 reimt Sixtus in der sächsischen Kleinstadt in der Nähe von Zwickau die ersten Verse des Kinderbuchs. Veröffentlicht wird der erste Band der Schulgeschichte von Hasengretchen, Hasenhans und dem alten Lehrer dann 1924. Damals beginnt ein neues Schuljahr immer in der Osterzeit.
So fällt der Schulanfang auf Ostern. Daher liegt es für den Lehrer Sixtus offenbar nahe, ein Buch zum Schulanfang mit einer Geschichte über Hasen zu kombinieren. Seit der Veröffentlichung sind die Bücher nicht mehr aus den Buchhandlungen wegzudenken. Besonders Ostern wird der Kinderbuch-Klassiker bis heute gern verschenkt. Die markanten Grafiken stammen von Fritz Koch-Gotha.
Würdigung in der Häschen-Heimat
In Kirchberg ist nicht nur eine Straße nach dem erfolgreichen Kinder- und Jugendbuchautor benannt. Die ABC-Schützen bekommen zum Schulanfang die Häschenschule von der Stadtverwaltung geschenkt. Den Anstoß für die Straßenumbenennung und eine Gedenktafel am ehemaligen Wohnhaus des Schriftstellers, dem Entstehungsort der Häschenschule, gab Anja Roocke. Die Kirchbergerin las 2008 zufällig, dass "Die Häschenschule" in ihrer Heimatstadt geschrieben wurde. Sofort war sie Feuer und Flamme.
"Unser Osterhase heißt Lambros und grüßt unsere Gäste schon seit zwanzig Jahren", erzählt Charalampos Babis Papadopoulos, der sein griechisches Restaurant "Apollon" schon seit 1996 gegenüber vom ehemaligen Wohnhaus des Albert Sixtus betreibt. "Im orthodoxen Griechenland sind die Osterhasen als Dekoration für das wichtigste christliche Fest nicht so verbreitet, aber hier gehört der Hase einfach dazu", sagt er. Auf Griechisch gibt es die "Häschenschule" von Albert Sixtus übrigens noch nicht.
Eine frühere Version des Artikels war 2022 erschienen.
