Lexikon Eisenhüttenstadt
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29. Januar 2010, 15:05 Uhr
Eisenhüttenstadt war die erste sozialistische Stadt der DDR. Die Grundsteinlegung erfolgte am 21. August 1950, um Wohnungen für Arbeiter zu errichten, die das vom 1. Fünfjahresplan beschlossene Eisenhüttenkombinat Ost (EKO) erbauen sollten. Die Stahlwerker brauchten Wohnungen, also entstand neben dem Werk die neue Stadt.
Die ehemalige Wohnstadt (heutige Stadt Eisenhüttenstadt) und das Werk (die EKO Stahl GmbH) wurden zwischen der ehemaligen Stadt Fürstenberg (Oder) und der Gemeinde Schönfließ errichtet. Am 18. August 1950 fand der symbolische erste Axthieb statt und die Bauarbeiten des Eisenhüttenkombinats begannen.
Der Entwurf des Architekten Kurt W. Leu sah mehrgeschossige Häuser vor, Theater und einen zentralen Aufmarschplatz. Die neue Stadt hieß ab 1953 zunächst Stalinstadt zu Ehren des gerade verstorbenen sowjetischen Partei- und Staatsführer Josif Wissarionowitsch Stalin. Als dessen Amtsnachfolger Nikita Chruschtschow auf dem XXII. Parteitag der KPdSU 1961 die Verbrechen Stalins in noch schärferer Form als 1956 bloßstellte, wurde Stalinstadt in Eisenhüttenstadt umgetauft: Gleichzeitig wurden die Städte Stalinstadt und Fürstenberg (Oder) zu Eisenhüttenstadt zusammengelegt. Schönfließ war schon seit 1950 ein Ortsteil von Fürstenberg.
Der Stadtkreis und die Kreisstadt Eisenhüttenstadt im Bezirk Frankfurt/Oder hatten zusammen ca. 48.000 Einwohner. Es gab neben dem EKO Stahlwerk eine Schiffswerft, Lebensmittel- und Betonindustrie sowie eine medizinische Fachschule.