Die Dresdner Semperoper: Auferstanden aus Ruinen
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Am 13. Februar 1985 wurde die Semperoper wiedereröffnet. Als um 19 Uhr, genau vierzig Jahre nach der Zerstörung, die ersten Takte des "Freischütz" erklangen, lagen Jahre des Bangens und Hoffens hinter den Rekonstrukteuren.
Mit den Luftangriffen der Alliierten auf Dresden im Februar 1945 brach nicht nur die Macht der Nationalsozialisten. Auch wurde fast alles zerstört, was die Stadt ausmachte - wie die berühmte Semperoper. Das Gebäude brannte völlig aus, die äußere Hülle blieb jedoch erhalten und wurde notdürftig gesichert. Doch zum Wiederaufbau fehlten lange die Mittel.
Wie weiter mit der zerstörten Oper?
Zudem hatte es lange Zeit so ausgesehen, dass die noch immer gut erhaltene Fassade im Stil der italienischen Hochrenaissance den sozialistischen Neuerern zum Opfer fallen würde. Denn, dass die sozialistische Stadtplanung kein Pardon kannte, wenn es darum ging, Platz für die sozialistischen Stadtzentren zu schaffen, hatte sie bereits mit der Sprengung der Leipziger Universitätskirche und dem Abriss des Berliner Schlosses bewiesen. Überraschend wurde die Semperoper in den 1970er-Jahren aber zum erstrangigen Objekt der Denkmalpflege erklärt. 1976 gab die SED die Direktive zum Bau.
NVA-Soldaten bei der Akustikprobe
Der Aufbau gestaltete sich schwieriger und teurer als erwartet: Die SED-Direktive erschloss zwar ausreichendes Material, Fachkräfte wie Marmoriere und Stuckgießer waren in der auf billiges und schnelles Bauen ausgerichteten Wirtschaft aber nur schwer zu finden.
Daneben waren die Originalpläne der Oper verschollen. Die Rekonstrukteure mussten sich an alten Rechnungen, Zeichnungen und Fotos orientieren. Fachleute untersuchten andere Semperbauten, um Informationen zu erschließen. Nach Abschluss der Innenarbeiten nahm auf den roten Samtbezügen der Sitzplätze zuerst die NVA Platz. Diszipliniert stillsitzende Soldaten waren erforderlich, um die Akustik des Konzertsaales zu testen.
"Symbol des Friedens"
Zum 40. Jahrestag der Zerstörung Dresdens wurde die Semperoper als "Symbol des Friedens" feierlich wiedereröffnet. Bei eisiger Kälte, Minus 14 Grad, harrten zehntausende Dresdner auf dem Theaterplatz aus, um die Einweihung der wiederaufgebauten Semperoper mitzuerleben. Zur Aufführung kam Carl Maria von Webers "Freischütz", das letzte Stück, das vor der Schließung der Oper am 31. August 1944 gezeigt worden war.
Über dieses Thema berichtete der MDR im TV in "Entdecke den Osten" 04.02.2020 | 21:00 Uhr