#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 2. April
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02. April 2023, 05:00 Uhr
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1792: US-Dollar als Zahlungsmittel festgelegt
Am 2. April 1792 wird in den Vereinigten Staaten der Dollar als offizielles Zahlungsmittel eingeführt. Damit sind die USA der erste Staat weltweit, der seine Währung mittels Dezimalsystem unterteilt. Das entspricht der Unterscheidung in 10 Dimes, 100 Cents und 1000 Mills. Mit der Einführung einer eigenen Währung soll die Abhängigkeit der USA vom britischen Pfund gebrochen werden. Außerdem sollen so die Zollschranken zwischen den 13 Staaten mit unterschiedlichen Währungen überwunden werden. Die Bezeichnung Dollar geht auf das niederländische Wort für "Thaler" zurück. Der US-Dollar ist seit Jahrzehnten unangefochtene Leitwährung in der Welt. Er gehört auch zu einer der Währungsreserven der Europäischen Zentralbank (EZB), um bei Bedarf Devisengeschäfte durchführen zu können.
1947: Auschwitz-Kommandant Rudolf Höß zum Tode verurteilt
Am 2. April 1947 wird der frühere Auschwitz-Kommandant Rudolf Höß in Polen vom Obersten Nationalen Tribunal zum Tode verurteilt. Der Galgen, an dem er 14 Tage später hingerichtet wird, steht heute noch in der KZ-Gedenkstätte Auschwitz. Gefasst wurde Höß 1946 bei Flensburg vom jüdischen Nazi-Jäger Hanns Alexander und der britischen Militärpolizei. Als Kommandant war er von 1940 bis 1943 wesentlich am Aufbau und Betrieb des Konzentrations- und Vernichtungslagers beteiligt. 1943 wurde er ins SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt abberufen, 1944 kehrte er zurück nach Auschwitz und übernahm die Leitung des Massenmords an ungarischen Juden. In Auschwitz wurden mehr als 1,1 Millionen Menschen durch Vergasung, Folter und Arbeit getötet.
1963: Mainzelmännchen haben TV-Premiere
Am 2. April 1963 haben die von Maler Wolf Gerlach (* 17. April 1928; † 12. November 2012) erfundenen Mainzelmännchen ihren ersten Auftritt im Fernsehen. Die wichtelähnlichen Trickfiguren namens Anton, Berti, Conni, Det, Edi und Fritzchen sind seit Beginn sehr beliebt bei den Zuschauern und haben sich zu Maskottchen des ZDF entwickelt. Seit 1963 wurden rund 65.000 Clips mit den sechs putzigen Zeichentrickfiguren produziert, um Werbung und Programm im ZDF zu trennen. Seit der Einführung des Farbfernsehens 1967 gibt es sie auch in Farbe. Während der Corona-Pandemie forderten sie auch dazu auf, Abstand zu halten und sich die Hände zu waschen.
1968: RAF setzt Kaufhäuser in Brand
Am 2. April 1968 werden Brandanschläge auf zwei Kaufhäuser in Frankfurt am Main verübt. Täter sind die späteren RAF-Mitbegründer Andreas Baader und Gudrun Ensslin, sowie zwei weitere Beteiligte. Die Anschläge sind eine Reaktion auf den Vietnam-Krieg. Obwohl die Brände schnell gelöscht werden können, entsteht hoher Sachschaden durch die Auslösung der Sprinkler-Anlagen. Da die Brandsätze um Mitternacht zünden, sind keine Kunden in den Gebäuden, es gibt keine Verletzten. Nach Hinweisen aus der Bevölkerung können bereits zwei Tage später vier Tatverdächtige festgenommen werden. Sie werden im Oktober des gleichen Jahres zu jeweils drei Jahren Zuchthaus verurteilt.
1990: Studierendenproteste in der DDR
Am 2. April 1990 demonstrieren Tausende Studierende in der DDR für mehr Mitspracherecht an Hochschulen und für die Absicherung ihrer Lebensbedingungen. Wegen der anstehenden politischen Reformen fürchten die Studierenden zu wenig Unterstützung vom Staat. So fordern Studierende in Berlin ausreichend erschwingliche Wohnheimplätze und 30 Prozent Stimmenanteil im Senat der Humboldt-Universität. Leipziger Studierende sprechen sich dagegen aus, die Zulassungsbeschränkungen für Studiengänge aufzuheben, weil sie eine Überlastung der Hochschulen fürchten.
2005: Papst Johannes Paul II. stirbt
Am 2. April 2005 stirbt Papst Johannes Paul II. nach langjähriger Parkinson-Krankheit. Der als Karol Józef Wojtyła geborene Pole studiert Theologie und Philosophie in Krakau. 1946 empfängt er die Priesterweihe, wird zum Erzbischof von Krakau und zum Kardinal ernannt, ehe er 1978 zum Papst gewählt wird. Er ist damit der erste Nicht-Italiener seit 1523 und der erste Pole überhaupt in diesem Amt. Während der 1980er-Jahre unterstützt er die Gewerkschaft Solidarność und beeinflusst damit die Demokratisierung in Polen. Johannes Paul II. setzt sich außerdem für die Annäherung mit anderen Religionen ein und wird 2014 heiliggesprochen. Dennoch vertritt der Papst auch durchaus kontroverse Positionen. So verurteilt er den Gebrauch von Kondomen in Afrika trotz der AIDS-Epidemie Anfang der 1990er-Jahre und bezeichnet Abtreibung als Mord.
2010: Karfreitagsgefecht in Afghanistan
Am 2. April 2010 fallen drei Bundeswehrsoldaten bei einem Gefecht im afghanischen Kundus. Eine Fallschirmjägereinheit der Bundeswehr hat den Auftrag, Sprengfallen aufzuspüren, als radikal-islamische Taliban sie in einen Hinterhalt locken und das Feuer gegen sie eröffnen. Das Gefecht dauert neun Stunden an, drei deutsche Soldaten sterben, acht werden verwundet. Nur zwei Wochen später kommen bei einem anderen Gefecht vier weitere Soldaten ums Leben. Es folgt Kritik, dass die Bundeswehr zu schlecht ausgerüstet und organisiert sei für ihren Einsatz in Afghanistan.