#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 14. Juli
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14. Juli 2022, 05:00 Uhr
2016: Unister-Chef tödlich verunglückt
Am 14. Juli 2016 kommt Thomas Wagner, der Gründer des Leipziger Internet-Unternehmens Unister, bei einem Flugzeugabsturz in Slowenien ums Leben. Er ist geschäftlich nach Venedig gereist. Dort wird er Opfer eines Millionenbetrugs. Auf dem Rückflug nach Leipzig stürzt die Chartermaschine in den Julischen Alpen ab. Drei weitere Personen sterben. Das Luftfahrtbundesamt geht von schlechtem Wetter und damit verbundener Vereisung am Höhenleitwerk als Auslöser aus. Die Maschine ist für solche Bedingungen nicht zugelassen.
2002: Erster Internationaler Elbe-Badetag
Am 14. Juli 2002 findet der erste Internationale Elbe-Badetag statt. Der Elbe-Badetag ist Teil des Projekts "Lebendige Elbe" - eine Gemeinschaftsaktion der Deutschen Umwelthilfe und des Verlagshauses Gruner + Jahr. Ziel ist der Schutz des Gewässers und die Vernetzung der an der Elbe aktiven Organisationen zu fördern. In mehr als 50 Orten wird der Badetag gefeiert. Es springen Tausende Menschen zwischen Nordsee und Tschechien in die Elbe.
In der DDR war das Gewässer stark verschmutzt. Nach der Wiedervereinigung wurde viel Geld in die Flussrestaurierung investiert, wodurch die Wasserqualität steigt und nun an vielen Stellen entlang der Elbe wieder gebadet werden kann.
1997: Strafsenat BGH nimmt Arbeit in Leipzig auf
Am 14. Juli 1997 nimmt der 5. Strafsenat des Bundesgerichtshofes und die dazu gehörige Dienststelle des Generalbundesanwaltes seine Arbeit in Leipzig auf. Mit dem Umzug wird der erste Wechsel einer bedeutenden Bundesinstitution nach Ostdeutschland vollzogen. Der 5. Strafsenat des Bundesgerichtshofs (BGH) ist einer von derzeit sechs Strafsenaten des BGH. Er ist für Revisionen in Strafsachen für den Bezirk des Kammergerichts sowie für die Bezirke der Oberlandesgerichte Bremen, Dresden, Hamburg und Schleswig verantwortlich.
Die Dienststelle des Bundesgerichtshofs in Leipzig ist die 1909 erbaute Villa Sack. Bis Anfang der 1930er Jahre war sie der Familiensitz des Landmaschinenunternehmers Gustav Rudolph Friedrich Sack. Nachdem Auszug der Familie wurde das Gebäude von Leipziger Studenten und später von der Gestapo genutzt. Ab 1950 wurde die Villa Sack als Freizeiteinrichtung des VEB Schwermaschinenbau S. M. Kirow und als Versammlungsort der SED genutzt. Von 1995 bis 1997 erfolgten Umbau- und Sanierungsmaßnahmen.
1990: Baustopp für AKW Stendal gefordert
Am 14. Juli 1990 fordert der Kreistag Stendal wegen steigender Sicherheitsbedenken den sofortigen Baustopp für das Kernkraftwerk Stendal. Im Sommer 1990 arbeiten 7.000 Menschen auf der Baustelle bei Arneburg an der Elbe. Das Atomkraftwerk befindet sich seit 1981 im Bau und soll das größte Kraftwerk der DDR werden. 5,5 Milliarden DDR-Mark wurden bereits in das Projekt investiert. Anfang Juli 1990 wird das Kraftwerk der Treuhand unterstellt und privatisiert. Die Treuhand will das Projekt fortführen, doch wegen Sicherheitsbedenken, insbesondere seit Tschernobyl und vor allem wegen zu hohen Kosten nach der Währungsunion wird im September 1990 ein vorläufiger Baustopp verfügt. Im März 1991 wird das Projekt schließlich komplett beendet. Zu diesem Zeitpunkt waren die Bauarbeiten am ersten Block bereits 90 bis 95 Prozent fertiggestellt. Heute befindet sich auf dem Gelände ein Zellstoffwerk.
1933: Parteienverbot erlassen
Am 14. Juli 1933 verbietet die Reichsregierung unter Kanzler Hitler alle Parteien außer die NSDAP. Das "Gesetz gegen die Neubildung der Parteien" macht Deutschland zum Einparteienstaat, nur wenige Monate nach der nationalsozialistischen Machtübernahme. Das Gesetz tritt zwei Tage später, am 16. Juli 1933, in Kraft. Damit ist die politische Gleichschaltung in Deutschland beendet. Politiker anderer Parteien werden verfolgt, ermordet oder in den Untergrund getrieben. Die Machtergreifung Hitlers 1933 endet im Zweiten Weltkrieg und dem Holocaust.
1916: Stadtbad Leipzig öffnet
Am 14. Juli 1933 öffnet das Leipziger Stadtbad öffnet seine Tore. Die Highlights: Europas erste Hallen-Wellenanlage und ein orientalischer Saunabereich. 2004 wird das Bad geschlossen und später als Event-Ort genutzt.
1881: Erstes deutsches Telefonbuch
Am 14. Juli 1881 erscheint in Berlin das erste deutsche Telefonbuch unter dem Namen "Verzeichnis der bei der Fernsprecheinrichtung Beteiligten". Es enthällt nur wenige Telefonnummern von Privatpersonen. Die meisten der 187 Einträge sind von Hotels, Banken und Geschäften. Die Stadt Leipzig hat schon im Folgejahr ebenfalls ein erstes Telefonbuch. Noch heute erscheint "Das Telefonbuch" in millionenfacher Auflage. Es wird aber zunehmend von elektronischen Versionen verdrängt.