#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 5. Februar

05. Februar 2023, 05:00 Uhr

1783: Erdbeben in Kalabrien

Am 5. Februar 1783 beginnt im italienischen Kalabrien eine Serie von fünf großen Erdbeben und zahlreichen kleineren, die bis zum 28. März 1783 anhält. Der stärkste Erdstoß ereignet sich am 5. Februar 1783. Bis ins Jahr 1785 kommt es zu hunderten Nachbeben. Die Erschütterungen zerstören zahlreiche Orte und Städte und lösen sogar Tsunamis aus. Bei einer Bevölkerung von fast 440.000 Einwohnern kommen mehr als 30.000 Menschen bei der Naturkatastrophe ums Leben.

Illustration des Erdbebens in Kalabrien, 1783
Illustration der Erdbeben in Kalabrien, 1783. Bildrechte: imago/UIG

1946: Universität Leipzig wiedereröffnet

Am 5. Februar 1946 wird die Universität Leipzig nach dem Zweiten Weltkrieg feierlich wiedereröffnet. Der von den sowjetischen Besatzern eingesetzte Rektor ist Philosoph Hans-Georg Gadamer. Namhafte Exilanten wie Literaturwissenschaftler Hans Mayer und Philosoph Ernst Bloch lehren an der Universität. Mit Gustav Hertz forscht sogar ein Nobelpreisträger am Physikalischen Institut. Ende der 1940er-Jahre nehmen die SED und die Stasi vermehrt Einfluss auf die Universität und den Rektor. 1953 erfolgt dann die Umbenennung in Karl-Marx-Universität. Nach der Deutschen Einheit legt die Universität Leipzig den Namen wieder ab. 1968 werden die Universitätsgebäude sozialistisch umgestaltet, die völlig intakte Universitätskirche wird gesprengt. Seit 2012 dient das Neue Augusteum am Augustusplatz als Hauptgebäude der Universität. Derzeit sind über 31.000 Studierende an der 1409 gegründeten Uni Leipzig immatrikuliert.

Präsentiert von Mirko Drotschmann
Mit der dritten Hochschulreform wurde die Leipziger Universität völlig umstrukturiert. Bildrechte: MDR/Hans Bleier

1989: Letztes Todesopfer an der Berliner Mauer

Am 5. Februar 1989 wird der 20-jährige Chris Gueffroy bei seinem Fluchtversuch in die Bundesrepublik an der Berliner Mauer erschossen. Während er und sein Freund Christian Gaudian die Mauer zwischen Treptow und Neukölln überwinden, lösen sie den Alarm aus und werden unter Beschuss genommen. Chris Gueffroy wird tödlich getroffen. Er ist das letzte Todesopfer an der Berliner Mauer. Christian Gaudian überlebt schwer verletzt und wird später zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Im Mauerschützenprozess 1991 müssen sich die vier Grenzsoldaten verantworten, die auf Chris Gueffroy geschossen haben.

1990: Wahlbündnis für die Volkskammerwahl 

Am 5. Februar 1990 schließen sich die CDU-Ost, die Deutsche Soziale Union (DSU) und der Demokratischer Aufbruch (DA) zum Wahlbündnis Allianz für Deutschland zusammen. Die drei Parteien wollen bei den ersten und letzten freien Volkskammerwahlen am 18. März 1990 gemeinsam antreten. Die Allianz wirbt in ihrem Wahlprogramm für eine schnelle deutsche Wiedervereinigung. Sie erzielt 48,15 Prozent der Stimmen und bildet mit den Liberalen (BFD) und der SPD-Ost eine Große Koalition.

Wahlsendung zur letzten Volkskammerwahl DDR 1990, Prognose 1 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
1 min

Do 12.03.2020 12:58Uhr 00:39 min

https://www.mdr.de/geschichte/video-390554.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

2019: Airline Germania stellt Betrieb ein

Am 5. Februar 2019 stellt die Germania Fluggesellschaft nach über 30 Jahren ihren Betrieb wegen Insolvenz ein. Für die Zahlungsprobleme macht die Airline unter anderem "unvorhersehbare Ereignisse wie massive Kerosinpreissteigerungen über den Sommer des vergangenen Jahres bei gleichzeitiger Abwertung des Euros gegenüber dem US-Dollar" verantwortlich. Die Traditionsfluggesellschaft wurde 1986 gegründet und war die viertgrößte Fluglinie Deutschlands. Sie beförderte jährlich etwa vier Millionen Passagiere. ​Germania beschäftigte zuletzt rund 1.300 Mitarbeitende.

Ein Flugzeug der Fluggesellschaft Germania steht auf dem Flughafen in Erfurt
Die Germania Fluggesellschaft war eine deutsche Ferien- und Charterfluggesellschaft mit Sitz in Berlin und Basis auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld. Bildrechte: MDR/Sandra Voigtmann

2020: Thomas Kemmerich wird Ministerpräsident

Am 5. Februar 2020 wird Thomas Kemmerich (FDP) in Erfurt zum Thüringer Ministerpräsidenten gewählt. Neben den Stimmen seiner Fraktion und denen der CDU erhält er auch die Stimmen der AfD. Die Wahl löst bundesweit Entsetzen und Proteste aus, denn es gibt historische Parallelen: Die NSDAP kommt Anfang der 1930er-Jahre mit Stimmen bürgerlicher Parteien an die Macht. Zwei Tage später tritt Kemmerich aufgrund des öffentlichen Drucks zurück. Bis zum 4. März 2020 bleibt er geschäftsführender Ministerpräsident, dann wird der ehemalige amtierende Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) wiedergewählt.