#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 4. Februar
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04. Februar 2023, 05:00 Uhr
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1897: Ludwig Erhard wird geboren
Am 4. Februar 1897 wird Ludwig Erhard in Fürth geboren. Er gilt als "Vater des deutschen Wirtschaftswunders". In den 1940er-Jahren entwirft er mit Alfred Müller-Armack das Konzept der Sozialen Marktwirtschaft, was später auch von der Regierung Adenauer umgesetzt wird und der Bundesrepublik zu schnellem wirtschaftlichem Aufschwung verhilft. Unter Konrad Adenauer ist er 1949 bis 1963 Wirtschaftsminister und ab 1957 zusätzlich Vizekanzler. Nach Adenauers Rücktritt im Oktober 1963 wird Ludwig Erhard zum Bundeskanzler ernannt. In seiner Amtszeit bis 1966 wird das Passierscheinabkommen geschlossen, welches die Einreise aus der Bundesrepublik in die DDR erlaubt. Am 5. Mai 1977 stirbt Ludwig Erhard in Bonn. Seine Ansätze sind für die Währungsunion 1990 wegweisend.
1905: Kaiser Wilhelm II. eröffnet die IAA
Am 4. Februar 1905 eröffnet Kaiser Wilhelm II. als erstes Staatsoberhaupt die siebte Internationale Automobilausstellung (IAA) in Berlin. Der symbolische Akt zeigt: Das Automobil verbreitet sich zunehmend als Alternative zur Pferdekutsche. Dabei soll der Kaiser selbst noch zur Jahrhundertwende gesagt haben: "Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung." Die IAA zählt heute zu den weltweit größten und bedeutendsten Automobil-Fachmessen. Von 1951 bis 2019 wird sie alle zwei Jahre in Frankfurt am Main und 2021 erstmals in München ausgetragen. Die IAA zählt heute zu den weltweit bedeutendsten Automobil-Messen.
1945: Konferenz von Jalta
Am 4. Februar 1945 beginnt die Konferenz von Jalta auf der Halbinsel Krim. Dort tagen die drei Staatsoberhäupter der Siegermächte Churchill (GBR), Roosevelt (USA) und Stalin (UdSSR) bis zum 11. Februar 1945. Ziel der geheimen Zusammenkunft ist es, den Krieg schnell zu beenden, die Aufteilung Deutschlands nach Kriegsende zu klären und eine europäische Neuordnung zu vereinbaren. Ebenso geht es um die Gründung der Vereinten Nationen (UNO).
1983: NS-Kriegsverbrecher Klaus Barbie ausgeliefert
Am 3. Februar 1983 liefert Bolivien den in Frankreich gesuchten NS-Kriegsverbrecher Klaus Barbie aus. Der sogenannte "Schlächter von Lyon" war als Gestapo-Chef Lyons für die Folterung und Ermordung von Mitgliedern der französischen Résistance sowie für die Deportation von Juden verantwortlich. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich Barbie nach Südamerika ab, wo er dank guter Kontakte zu westlichen Geheimdiensten und rechtsradikalen Diktaturen nahezu unbehelligt leben konnte. Seine Auslieferung ist das Ergebnis eines Deals: Frankreich wollte Barbie, Bolivien wollte im Gegenzug Waffen. Am 4. Juli 1987 wird der ehemalige SS-Hauptsturmführer wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig gesprochen und zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Am 25. September 1991 stirbt Barbie mit 77 Jahren in französischer Haft in Lyon an Krebs.
1990: SED beschließt Umbenennung in PDS
Am 4. Februar 1990 beschließt der Parteivorstand der SED-PDS die Umbenennung in PDS (Partei des Demokratischen Sozialismus) und legt den historisch belasteten Teil "SED" ab. Die Partei wird von innen heraus durch personelle und inhaltliche Veränderungen reformiert. So werden beispielsweise Egon Krenz und Günter Schabowski aus der Partei ausgeschlossen. Ende Februar 1990 stellt die PDS ihr Wahlprogramm vor und erreicht bei der ersten freien Volkskammerwahl im März 16,4 Prozent der Stimmen. Im Juli 2005 wird die PDS in "Die Linkspartei.PDS" umbenannt. 2007 schließt sie sich mit der westdeutschen WASG zur Partei "Die Linke" zusammen.
2003: Jugoslawien wird "Serbien und Montenegro"
Am 4. Februar 2003 ersetzt der Staatenbund "Serbien und Montenegro" die bis dahin bestehende Bundesrepublik Jugoslawien. Der ehemalige Vielvölkerstaat zerfällt bereits seit 1991, begleitet von den Jugoslawienkriegen. 2006 endet schließlich auch die serbisch-montenegrinische Union, als sich Montenegro für unabhängig erklärt. Aktuell gibt es sechs anerkannte Nachfolgestaaten Jugoslawiens: Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Montenegro, Nordmazedonien, Serbien und Slowenien. Der völkerrechtliche Status des Kosovo ist strittig.
2021: Erste Briefmarke mit Matrixcode
Am 4. Februar 2021 bringt die Deutsche Post die erste Briefmarke mit Matrixcode auf den Markt. Sie trägt den Namen "Digitaler Wandel" und ermöglicht eine einfache Sendungsverfolgung. Damit wird der Weg eines Briefes transparenter. Alle Briefmarken mit neuen Motiven werden seither mit Matrixcode herausgegeben. Die Post erhofft sich davon, dass weniger gefälschte Marken verwendet werden und ungestempelte Marken nicht abgelöst und erneut genutzt werden.